
Die bildungspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion Heike Habermann hat die vorgelegte Novelle des Lehrerbildungsgesetzes als ein weiteres Beispiel in der Riege der Gesetzesvorhaben der Landesregierung bezeichnet, die von den Expertinnen und Experten im Schulbereich zerpflückt wurden. Nach dem Gesetz zum Landesschulamt, dem so genannten Gesetz zur Wahlfreiheit von G8 und G9, fällt mit dem Lehrerbildungsgesetz die nächste Initiative der Landesregierung durch. Wir fordern CDU und FDP auf, den vorliegenden Entwurf zurückzuziehen und im Konsens mit allen Betroffenen einen neuen zu erarbeiten , sagte Habermann am Donnerstag in Wiesbaden am Rande des Kulturpolitischen Ausschusses.
Zwar hätten die Anzuhörenden ganz überwiegend den Anspruch geteilt, eine bessere Verzahnung zwischen Theorie und Praxis sowie eine Erhöhung der Praxisanteile schon im Studium zu erreichen, der im Gesetz eingeschlagene Weg werde dabei allerdings abgelehnt. Das ist auch nur verständlich, da weder die organisatorischen noch die personellen oder finanziellen Rahmenbedingungen auch nur im Ansatz geklärt sind. Ganz abgesehen davon ist vollkommen unklar, was die Studierenden in dem Praxissemester überhaupt machen sollen. Es bleibt der Eindruck, dass die Landesregierung mit dem Praxissemester ein bisschen Wahlkampf machen will und dann die Probleme den Schulen vor die Füße kippt. Das ist unverantwortlich, so die SPD-Abgeordnete.
Für die SPD unterstrich die Bildungspolitikerin, dass zwar eine Weiterentwicklung der Lehrerausbildung erforderlich sei, diese aber breit beraten und vor allem bis zur Umsetzungsreife geplant werden müsse. Das Praxissemester in der vorgeschlagenen Form hat mit der SPD keine Zukunft, sagte die Bildungsexpertin.