
Die frauenpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion Lisa Gnadl hat zum 102. Internationalen Frauentag am morgigen Freitag, 8. März, weitere Bemühungen für eine wirkliche Gleichberechtigung für Frauen in allen Lebensbereichen gefordert. Vieles haben Frauen in den vergangenen hundert Jahren für die Gleichberechtigung von Mann und Frau erkämpft. Das Frauenwahlrecht ist genauso selbstverständlich geworden, wie der Zugang von Mädchen und Frauen in Deutschland zu Bildung. Doch immer noch werden Frauen weltweit benachteiligt. Auch nach so langer Zeit haben wir trotz rechtlicher Gleichstellung immer noch keine tatsächliche Gleichstellung in unserer Gesellschaft. Daher müssen wir jeden Tag daran arbeiten, um dieses Ziel zu erreichen, sagte Gnadl am Donnerstag in Wiesbaden.
Die SPD-Abgeordnete wies auf eine Fülle von Defiziten hin, die weiterhin bei der Lebenswirklichkeit von Frauen zu beklagen seien. Dazu zählten die Tatsachen, dass Frauen weiterhin etwa 22 Prozent weniger Gehalt verdienten als ihre männlichen Kollegen, dass Frauen sich vor allem in Teilzeit- oder in prekären Beschäftigungsverhältnissen befänden, oft unter Altersarmut leiden und insbesondere in ländlichen und strukturschwachen Regionen Hessens häufig alleinstehende ältere Frauen unter Hartz-IV-Niveau lebten. Auch seien Migrantinnen und Frauen mit Behinderungen besonders von Diskriminierung betroffen. In den Führungsetagen der Universitäten, der Privatwirtschaft, der öffentlichen Verwaltung und der Politik seien Frauen immer noch unterrepräsentiert. Beim beruflichen Aufstieg stoßen die Frauen an die so genannte gläserne Decke.
Gerade deshalb müssen wir für eine Wahl- und Gestaltungsfreiheit von Frauen für alle Phasen des Lebensverlaufs eintreten. Von einer gleichen Verteilung der Familienarbeit sind wir meilenweit entfernt. Immer noch wird vom Karriererisiko Kind gesprochen, dass die Frauen alleine tragen. Statt Gelder in einem rückwärtsgewandten Betreuungsgeld zu versenken, sollte lieber in gute Kinderbetreuungseinrichtungen investiert werden, die die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ermöglichen, sagte Gnadl.