
Der umweltpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion hat von CDU und FDP gefordert, sich endgültig für oder gegen Fracking zu entscheiden. Während insbesondere die nordhessischen FDP-Abgeordneten Fracking befürworten, vertritt Umweltministerin Puttrich die Haltung, dass die Koalition das Thema ablehnt. Mit einem gemeinsamen Antrag von SPD und Grünen (Drs. 18/7011) geben wir Schwarz-Gelb in der nächsten Plenarwoche die Gelegenheit, Farbe zu bekennen, sagte Gremmels am Donnerstag in Wiesbaden.
Die SPD lehnt Fracking entschieden ab. Die Gefahren und mögliche Folgeschäden für Mensch und Umwelt sind nicht absehbar. Auch reichen die im Schiefergestein gebundenen Erdgasvorkommen gerade mal rund 13 Jahre. Wir würden die Energiewende nur in die Zukunft verschieben. Dafür noch das letzte bisschen Gas aus unserer Erde zu quetschen, steht in keinem Verhältnis zu den damit verbundenen Risiken. Das war auch das eindeutige Ergebnis der Expertenanhörung des Hessischen Landtags in Kassel im Oktober letzten Jahres, so der SPD-Abgeordnete.
CDU und FDP arbeiteten derzeit auf Bundesebene an einer Verordnung, die das Fracking in Deutschland erleichtern solle. Zudem habe sich auch Bundeskanzlerin Merkel gestern für eine Nutzung von Fracking, wenn auch in engen Grenzen, ausgesprochen. Unsere Befürchtung ist groß, das die Landesregierung auf Zeit spielt. So sollen erst im Sommer zwei hessische Gutachten vorliegen, die nach Auskunft der Ministerin in der letzten Sitzung des Umweltausschusses, dann erst noch von der Landesregierung ausgewertet werden müssten. Das ist der Versuch, eine Entscheidung über den Antrag der kanadischen Firma BNK-Petroleum zur Erkundung in Nordhessen erst nach der Landtagswahl zu fällen, sagte Gremmels.