
"Nach dem Bekanntwerden ersten konkreter Zahlen zur Rückkehr von G8 zu G9 an hessischen Gymnasien verlangt die SPD-Fraktion im Hessischen Landtag detaillierte Angabe zu der G8-Flucht, die sich ganz offensichtlich in Hessen breit machen würde, dies erklärte die schulpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion Heike Habermann in Wiesbaden.
Trotz des Zeitdrucks und obwohl das hessische Kultusministerium konsequent Steine in den Weg legen wollte, haben sich schon jetzt fast 50 Prozent der Gymnasien in Hessen entschlossen, zum kommenden Schuljahr ein Angebot mit sechsjähriger Mittelstufe anzubieten. Das ist mehr als nur ein deutliches Zeichen dafür, dass die Abstimmung gegen G8 begonnen hat, so Habermann.
Leider sei erwartungsgemäß davon auszugehen, dass es aber dennoch in großen Bereichen von Hessen keine G9-Angebot an Gymnasien für die Eltern gebe werde. Klar sei bereits, dass in den Städten Kassel, Wiesbaden, Offenbach und Darmstadt kein Gymnasium zur sechsjährigen Mittelstufe wechseln werde eine klare Missachtung des Elternwillens. Dies beweise, dass sich Landespolitik nicht aus ihrer Verantwortung für klare Rahmensetzungen stehlen dürfe.
Ebenso wie ganze Regionen von der Wahlmöglichkeit ausgeschlossen sind, sind auch nach wie vor die jetzigen Klassen 5 und 6, bei denen eine Rückkehr problemlos möglich ist, von der Rückkehr zu G9 ausgeschlossen. Auch hierüber darf das letzte Wort noch nicht gesprochen sein. Die SPD wird daher die im Landtag anhängigen Petitionen unterstützen, versicherte Habermann.
Mit einem dringlichen Berichtsantrag (Anlage) wolle die SPD nun wissen, die Situation zu Schuljahresbeginn aber auch darüber hinaus im Gymnasialbereich in Hessen aussehe. Der Berichtsantrag umfasst die Gymnasien ebenso wie die gymnasialen Bildungsgänge an den Kooperativen Gesamtschulen. Der Berichtsantrag wird in einer Sitzung des Kulturpolitischen Ausschusses am kommenden Donnerstag aufgerufen und beantwortet, für die die SPD Öffentlichkeit beantragt habe, so Habermann abschließend.