
Die heute vorgelegte Vorstudie zur NS-Vergangenheit von ehemaligen hessischen Landtagsabgeordneten kann nach Ansicht der SPD-Landtagsfraktion erst der Beginn der Aufarbeitung sein. Die Studie ist ein wertvoller Beitrag zur Erforschung der hessischen Parlamentsgeschichte. Ich freue mich, dass es im überparteilichen Konsens gelungen ist, diese Studie erstellen zu lassen. Jetzt gilt es tiefer zu bohren, um die individuellen Verstrickungen und Motive der Betroffenen zu erforschen, sagte der Parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Landtagsfraktion, Günter Rudolph, am Dienstag in Wiesbaden.
Viele jetzt festgestellte Mitgliedschaften in nationalsozialistischen Organisationen ergeben aus sich heraus noch kein hinreichend klares Bild, wie tief die Akteure in das nationalsozialistische Herrschaftssystem verstrickt waren. Wir sind den Opfern des Nationalsozialismus aber auch den Betroffenen und ihren Nachkommen schuldig, hier für mehr Klarheit zu sorgen. Die für März geplante wissenschaftliche Tagung sei ein weiterer wichtiger Schritt in der Aufarbeitung.
Dabei sei auch zu überlegen, dem Hinweis der Autoren zu folgen und den Forschungsgegenstand breiter zu fassen im Hinblick auf die Frage, welche späteren Landtagsabgeordneten in Opposition zum NS-Regime gestanden hätten.