
Die bildungspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion Heike Habermann hat die Fraktionen von CDU und FDP für das vorgelegte Gesetz zur Reform der Lehrerbildung scharf kritisiert. Der Berg kreißte und gebar eine Maus. Die seit Jahren angekündigte umfassende Reform entpuppt sich als unausgegoren und wenig durchdacht, sagte Habermann am Mittwoch in Wiesbaden.
Aus dem Praxissemester für alle werde ein Modellversuch für wenige. Und selbst die Finanzierung dieses Modellversuchs bleibe offen. In den Universitäten und den betreuenden Schulen entstünden erhebliche Kosten, um eine verzahnte und qualitative hochwertige Begleitung der Praxissemester sicher zu stellen. Der Gesetzentwurf gäbe keine Antwort darauf, wie die Finanzierung sichergestellt werden solle.
Zahlreiche Fragen bleiben offen, beispielsweise die Einbindung der Studienseminare, die Arbeitsbelastung der Mentoren oder die Akquirierung der Praktikumsplätze an den Schulen. Offensichtlich ist der Gesetzentwurf in erster Linie der Versuch von Schwarz-Gelb einen Tätigkeitsnachweis vorzulegen, auch wenn er inhaltlich untauglich ist. Die SPD hat in den vergangenen Monaten sehr intensiv an einem umfassenden Reformkonzept gearbeitet und diesen bereits in vielen Fachrunden diskutiert und modifiziert. Nach den internen Beschlüssen werden wir das Konzept einer breiten Öffentlichkeit vorstellen, so die SPD-Bildungsexpertin.