Heike Habermann (SPD): Konzept zum Praxissemester unausgegoren

Als „vollkommen unausgegoren“ hat die schulpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion Heike Habermann das von CDU und FDP vorgestellt ‚Konzept‘ zum Praxissemester in der Lehrerausbildung bezeichnet.

„Die Koalitionäre wissen offensichtlich weder, um wie viele Studierende es sich handelt, noch wie viele Mentoren an den Schulen gebraucht werden. Folglich habe sie auch keine Vorstellung von den Kosten – weder bei den Hochschulen noch bei den Schulen, an denen die Praktika stattfinden. So kann man nicht an die Reform der Lehrerbildung heran gehen“, unterstrich Habermann.

Auch alle organisatorischen Fragen seien unbeantwortet. Beispielhaft nannte Habermann:

•Wer kümmert sich um die Akquirierung der Plätze?
•Wer um die Akquirierung der Mentoren?
•Welche Rolle spielen die Studiensemiare?
•Wie wird die Verzahnung der Kompetenzen sicher gestellt?
•Wie solle erreicht werden, dass es tatsächlich ein ‚angeleitetes Praktikum‘ ist – also immer eine erfahrene Lehrkraft mit in der Klasse ist?
•Sollen die Mentoren tatsächlich ihre Tätigkeit zusätzlich zu der bestehenden Arbeitsbelastung als Nebenjob im Auftrag der Universität ausüben?
•Wie sehen dann die dienstrechtlichen Verhältnisse an den Schulen aus?
•Wie sehen die personalvertretungsrechtlichen Verhältnisse an den Schulen aus?
•Welche Auswirkungen hat dies auf die Universitäten – welchen Status haben die Nebenjob-Mentoren an den Hochschulen und in den betroffenen Fachbereichen?
•Welche zusätzlichen Kosten entstehen tatsächlich bei wem?
•Wie soll dies in der Hochschulfinanzierung Berücksichtigung finden?

Diese offenen Fragen ließen sich, so Habermann, noch weiter fortsetzen.

„Im Ergebnis kann die SPD nicht erkennen, dass sich CDU und FDP auch nur ernsthaft Gedanken gemacht haben. Dem gegenüber hat die SPD in den vergangenen Monaten sehr intensiv an einem echten Reformkonzept gearbeitet und dies auch schon in vielen Fachrunden diskutiert. Nach den internen Beschlüssen werden wir unser Konzept einer breite Öffentlichkeit vorstellen“, so Habermann abschließend.