Dr. Thomas Spies (SPD): Medizinische Versorgung muss stärker in regionale Verantwortung

Der gesundheitspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion Dr. Thomas Spies hat angesichts des drohenden Ärztemangels eine stärkere regionale Verantwortung bei diesem Thema gefordert. „Wir müssen vor allem die regionale, kommunale Verantwortung für die medizinische Versorgung stärken, wenn wir dauerhaft die ärztliche Versorgung im ländlichen Raum sicherstellen wollen", sagte Dr. Thomas Spies am Montag in Wiesbaden.

Der SPD-Abgeordnete verwies darauf, dass es bis zum heutigen Zeitpunkt faktisch keine Versorgungsplanung gäbe. Bisher hätte Versorgungsplanung nur bedeutet, weitere Ärzteniederlassung zu verhindern, damit die bestehenden Praxen keine Konkurrenz bekämen. In Zukunft müsse man aber dafür sorgen, dass keine Lücken entstehen. Dafür sei noch niemand gerüstet. Dr. Spies kritisierte insbesondere die Landesregierung, die sich der Aufgabe kaum stelle. „Der sogenannte Hessenpakt ist kaum das Papier wert, auf dem er steht. Nach drei Jahren Beratungen der Landesregierung sind fast keine konkreten Projekte entstanden und alle wichtigen Fragen ausgeklammert worden. Es reicht nicht, ein paar Praxisverkäufe pro Jahr mit Steuergeld zu subventionieren", so der Gesundheitspolitiker

Spies forderte, dass Bund und Land die Versorgungsorganisation endlich stärker in regionale Hände geben müssten. Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienst, Nahverkehr und andere öffentliche Versorgung würden am besten durch die regionale öffentliche Hand organisiert. Der SPD-Politiker bedauerte, dass die kassenärztliche Selbstverwaltung gerade den ärztlichen Notdienst zunehmend aus der Fläche abziehe. „Es kann nicht sein, dass dann der öffentliche Rettungsdienst einspringen muss, wenn die Selbstverwaltung versagt. Auch deshalb sei eine stärke Regionalisierung nötig.