Die beiden SPD-Landtagsabgeordneten Dr. Thomas Spies und Gerhard Merz haben die Pläne des Klinikumsbetreibers Rhön AG, den Lohn der Wäschereibeschäftigten am Uniklinikum Gießen-Marburg um fast zwanzig Prozent zu senken, scharf kritisiert. Die geplanten Dumpinglöhne an der UKGM-Wäscherei sind inakzeptabel. Mit einem solchen Stundenlohn wird man schnell Hartz-IV-Aufstocker und am Ende zahlt der Steuerzahler den Profit des Unternehmens. Dagegen hilft nur ein gesetzlicher Mindestlohn", sagten Dr. Spies und Merz unisono am Dienstag in Wiesbaden.
Verantwortlich für diese Unverschämtheit im Umgang mit den Beschäftigten" sei wieder einmal die schwarz-gelbe Landesregierung. Genau die jetzige Situation wollten der damalige Ministerpräsident Koch und der heutige Ministerpräsident Bouffier mit der Privatisierung erreichen. Die Investitionen und der Konzerngewinn sollen aus dem Lohn der Beschäftigten finanziert werden", so Merz. Zudem sei gerade die Hessische Landesregierung einer der vehementesten Verweigerer von Mindestlöhnen und damit für genau solche Fehlentwicklungen mitverantwortlich.
Die Abgeordneten forderten deshalb die Hessische Wissenschaftsministerin Kühne-Hörmann auf, sich als Mitgesellschafterin der UKGM für eine anständige Bezahlung auch der Opfer von UKGM-Outsourcing einzusetzen. Wenn Regierungen verkaufen, dann bleiben sie trotzdem für die Folgen verantwortlich. Wieder einmal zeigt sich, dass die Privatisierung des Universitätsklinikums falsch war, ist und bleibt, sagte Dr. Spies.