
Anlässlich der heutigen Eröffnung des geschlossenen Jugendheims in Sinntal hat der sozialpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Dr. Thomas Spies, die geschlossene Unterbringung von unter 14-Jährigen in Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe als nicht hilfreich bezeichnet. Die Ausübung von Zwang lässt sich nicht mit den Grundprinzipien der Jugendhilfe vereinbaren. Wer Kinder entwickeln will, braucht ihre Mitarbeit, nicht ihren Widerstand. Eine Landesregierung die seit Jahrzenten Mittel in der vorbeugenden Kinder- und Jugendarbeit kürzt, um anschließend die Folgen fehlender Prävention mit Einsperren zu bearbeiten, befindet sich auf einem Irrweg, so der SPD-Politiker.
Wir glaube, dass bei einer konsequenten Nutzung der vorhandenen Mittel des Kinder- und Jugendhilferechts, vor allem der Möglichkeiten im Bereich der Hilfen zur Erziehung und bei Schließung der Lücken zwischen diesen und dem Strafvollzug einerseits, der psychiatrisch-therapeutischen Behandlung andererseits eine Vielzahl der in Frage kommenden Fälle anders und besser gelöst werden könnten, sagte Spies. Aufgabe der Landesregierung wäre es gewesen, die verantwortlichen öffentlichen und freien Träger der Jugendhilfe bei der Entwicklung solcher Alternativen zu unterstützen.