
Gremmels erinnerte daran, dass der deutsche Industriestrompreis seit Jahrzehnten im europäischen Vergleich weit oben liegt. Mit der Energiewende hat das nichts zu tun. Laut Eurostat liege Deutschland meist an der 5. Stelle. Spannend sei auch, dass beim Haushaltsstrompreis das Atomstromland Frankreich die prozentual höchsten Steigerungen hat. Der SPD-Energiepolitiker wies darauf hin, dass die Industrie von den Erneuerbaren Energien durch sinkende Preise an der Leipziger Strombörse sogar profitiere (sogenannter Merit-Oder-Effekt). Aktuell zahlen Direktabnehmer 10 bis 20 Prozent weniger als noch vor vier Jahren. Unternehmen, die ihren Strom an der Börse einkaufen, werden dadurch im Gegensatz zu den Privatkunden massiv entlastet.
Durch die Erneuerbaren Energien blieben allein im letzten Jahr 11 Milliarden Euro für Wertschöpfung der heimischen Industrie und des mittelständisch geprägten Handwerks zur Verfügung. Die Summe ergibt sich durch die dank der erneuerbaren Energien 2011 eingesparten Importkosten von Öl, Gas und Kohle. Gremmels mahnte, die Kosten der Erneuerbaren Energien immer im Vergleich zu den zu erwartenden Preissteigerungen bei Öl, Gas und Kohle zu sehen. Hier zeigten die Prognosen der letzten Jahre, dass die Kostenentwicklung bei den fossilen Energieträgern in den letzten Jahren stets zu niedrig angesetzt wurde. Auch würden die externen Schadenskosten von Atom, Kohle und Gas bisher nicht vollständig auf den Strompreis umgelegt. Solange dies nicht geändert würde,