
Die bildungspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion Heike Habermann hat die heutige Pressekonferenz zum Inklusionsbarometer als höchst verwunderlich bezeichnet. Angesichts der vielen drängenden Probleme, gerade auch im Bereich Inklusion, sollte diese Landesregierung doch Besseres zu tun haben, als mit gleich zwei Ministern eine nicht-repräsentative Vorstudie aus dem März dieses Jahres vorzustellen, sagte die SPD-Politikerin am Montag in Wiesbaden. Sie bekräftigte, dass es natürlich wichtig sei, auch Kinder zu hören und lobte ausdrücklich das Engagement von ProKids und der hessenstiftung. Solche Umfragen sind richtig und wichtig. Von der Landesregierung erwarten wir in einer Pressekonferenz aber ein klares Bekenntnis zur Inklusion und einen Ansatz zur besseren Umsetzung. Mit solchen Alibi-PKs täuscht sie Arbeit aber nur vor und löst die Probleme nicht, so Habermann.
Einige Ergebnisse der Umfrage seien aber gerade Handlungsaufträge an die Landesregierung. Grundsätzlich ist zu erkennen, dass Kinder mit Beeinträchtigungen demnach einen ausgeprägten Wunsch nach Normalität haben. In ihren Wünschen unterscheiden sie sich nicht von anderen Schulkindern. Warum also unterstützt diese Landesregierung sie nicht darin und stellt angemessene Mittel zur Umsetzung einer ordentlichen Inklusion zur Verfügung?, fragte Habermann.
Stattdessen entmutige die Landesregierung aber die Eltern. Für sie bleibt weiter fraglich, ob an der Regelschule die notwendigen personellen und sachlichen Vorkehrungen zur bestmöglichen Förderung ihres Kindes getroffen werden. Darüber hinaus demotiviere und verunsichere die Landesregierung die Lehrkräfte, denen die notwendige Fortbildung und Unterstützung nicht angeboten wird, so Habermann. Drei Jahre nach Inkrafttreten der Konvention sei in Hessen nichts passiert. Es gebe keine Umsetzungsstrategie und keine zeitliche Perspektive.