
Die heutige Befragung der kanadischen Firma BNK, die in Nordhessen Erdgas mit der sogenannten Frackingmethode Erdgas fördern will, hat der umweltpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion Timon Gremmels als nicht sehr ergiebig bezeichnet. Nach dem heutigen Auftritt von BNK Deutschland haben wir mehr Fragen als Antworten. Die ersten Informationen und die Nichtbeantwortung vieler Fragen der Abgeordneten machen es notwendig, die von der SPD-Fraktion beantragte umfassende Anhörung durch zuführen, so der SPD-Politiker. Der Umweltausschuss habe auf Antrag der SPD heute einstimmig eine breite Expertenanhörung für die zweite Jahreshälfte beschlossen.
Deutlich geworden sei in der heutigen Umweltausschuss-Sitzung, dass bereits in der beantragten fünfjährigen Erkundungsphase bei Probebohrungen Chemikalien und Additive zum Einsatz kommen. Über deren genaue Zusammensetzung und möglicher Gesundheitsgefährdung für Grund- und Trinkwasser habe BNK widersprüchliche Informationen gegeben. Auch die Frage einer formellen Umweltverträglichkeitsprüfung schon bei den Probebohrungen lies der Antragssteller offen. Nach dem von BNK vorgestellten Zeitplan soll es 2016 zu drei Probebohrungen in Nordhessen kommen, bei denen es zu erheblichen Eingriffen in Landschaft und Untergrund kommen kann, so Gremmels.
Gremmels kritisierte die mangelnde Informationspolitik von BNK scharf. Von einer Informationsflut in Sachen Fracking zu sprechen, wie es die Antragssteller heute im Ausschuss getan haben, sei ein Unding, wenn BNK noch nicht einmal über einen deutschsprachigen Internetauftritt verfüge. Das ist heute der absolute Mindeststandard, den es zu erfüllen gilt, so Gremmels.
Mit dem heute einstimmig beschlossenen SPD-Antrag für eine Anhörung bleibe die SPD der Taktgeber bei der Aufklärung und Information der Kommunen und Bevölkerung. Erst wenn alle Vor- und Nachteile auf den Tisch liegen und auch unabhängige Experten befragt werden können, darf eine endgültige Entscheidung fallen", so die Forderung der SPD. Nach den heute vorgetragenen Informationen von BNK ist es für die SPD-Fraktion allerdings fraglicher denn je, ob es zu einer Förderung von unkonventionellem Erdgas in Nordhessen kommen darf, so Gremmels abschließend.