
Als vollkommen berechtigt und zutreffend hat die schulpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion Heike Habermann die vom Hessischen Philologenverband formulierte Kritik an den Sparmaßnahmen in der Lehrerbildung sowie dem geplanten Praxissemester bezeichnet.
Tatsächlich ist eine Verschlechterung der Ausbildung zu erwarten, wenn die Ausbilderzahl sinkt und zugleich die Ausbildungsverpflichtungen sowie die Anrechnung der Referendare auf die Lehrerversorgung der Schulen deutlich steigen. Obendrein hat die Landesregierung ihr Versprechen, mit den Einsparungen durch die Verkürzung des Referendariats die Mentoren zu entlasten, gebrochen. So vernichtet man Qualität in der Lehrerausbildung, kritisierte Habermann.
Das nun geplante Praxissemester nach dem ersten Studienjahr sei auch nach Ansicht der SPD nicht der richtige Weg, die durchaus erforderliche Stärkung der Praxis bereits in der universitären Ausbildungsphase zu realisieren. Ein Praxissemester zu diesem Zeitpunkt ist konzeptionell fragwürdig, weil es zu einem zu frühen Zeitpunkt stattfindet. Und die notwendige Betreuung der Studierenden ist von den Schulen ohne signifikante Aufstockung der zur Verfügung stehenden Mittel nicht zu leisten. Diese allerdings ist von dieser Landesregierung nicht zu erwarten, so Habermann.
Die SPD setze hingegen auf eine Verstärkung der Praxisanteile mit einem flexiblen System der Schulpraktika sowie schulpraktischen Studien im Rahmen der universitären Ausbildung. So könnten im Rahmen der fünfjährigen Regelstudienzeit die Praxisbezüge verstärkt werden ohne dabei die fachwissenschaftlichen und pädagogisch-didaktischen Inhalte in Mitleidenschaft zu ziehen. In diese Richtung müsse sich die Lehrerausbildung weiter entwickeln weitere Verschlechterungen der Lehrerausbildung lehne die SPD entschieden ab, so Habermann.