Gerhard Merz (SPD): Muslimische Bestattungen auch in Hessen ermöglichen

Der integrationspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion Gerhard Merz hat gefordert, dass Menschen, die in Deutschland leben, auch ihren religiösen Überzeugungen entsprechend begraben werden sollen. „Menschen, die ihr Leben in Deutschland verbracht haben, müssen auch die Möglichkeit bekommen, hier ihren religiösen Überzeugung entsprechend bestattet zu werden“, sagte der SPD-Politiker. „Für gläubige Muslime bedeutet dies, dass Bestattungen auch ohne Sarg in Leinentüchern stattfinden kann.“ Dies will die SPD-Fraktion mit einem Gesetzentwurf erreichen, der in der kommenden Woche in erster Lesung im Hessischen Landtag beraten wird.

Bestattungen ohne Sarg seien in Deutschland bereits in Hamburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Berlin möglich, so Merz. „Auch Hessen muss sich in dieser Hinsicht endlich der Realität anpassen. In der Bundesrepublik leben weit über 4 Millionen Muslime, 10 Prozent von ihnen in unserem Bundesland. Mit der zunehmenden Zahl muslimischer Migrantinnen und Migranten in Deutschland entsteht der nachvollziehbare Wunsch nach einer Bestattung in dem Land, in dem sie auch gelebt haben. Dem muss endlich auch in Hessen Rechnung getragen werden“, so Merz.

Die hessische SPD-Landtagsfraktion habe daher einen Gesetzesentwurf zur Änderung des Friedhofs- und Bestattungsgesetzes in den Landtag eingebracht. „Bereits 2008 hat der damalige Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble auf der Deutschen Islamkonferenz die Länder und Kommunen aufgefordert, vergleichbare Regelungen zu schaffen, um den Spezifika islamischer Bestattungen Rechnung tragen. Wir hoffen auf die Zustimmung der anderen Fraktionen zu unserem Gesetzesentwurf, damit wir auch in Hessen an diesem Punkt endlich einen Schritt weiterkommen“ so Merz.