Heike Habermann (SPD): Landesregierung bringt Ausbau nur schleppend voran

Bei der Landtagsdebatte zu einer Großen Anfrage der SPD-Landtagsfraktion zur Ganztagsschulentwicklung in Hessen hat die SPD-Sprecherin für Bildungspolitik Heike Habermann kritisiert, dass „der Ausbau von Ganztagsschulen in Hessen weiterhin nur schleppend voran geht.“ Habermann verwies auf die Koalitionsvereinbarung von CDU und FDP, in der angekündigt worden war, in dieser Legislaturperiode eine freiwillige Betreuungsmöglichkeit an allen Schulen anzubieten. „Dieses Ziel ist beim bisherigen Tempo nicht erreichbar, da von insgesamt 1713 allgemeinbildenden Schulen nur 788 ein Angebot haben. Besonders bedauerlich ist, dass lediglich 75 Schulen in Hessen die Chance haben, eine echte Ganztagschule mit einem Wechsel von Unterricht, Förderung und Freizeit für alle Kinder der Schule anzubieten. Das sind nach dreizehn Jahren Schwarz-Gelb nur 20 mehr als 1999“, sagte die SPD-Politikerin am Donnerstag in Wiesbaden.

Außerdem zeige der Bildungsmonitor 2011 der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft, dass die Zahl der Schulen nicht korrespondiere mit der Zahl der Schüler und Schülerinnen, die ein Ganztagsangebot wahrnehmen könnten. Danach besuchten nur 11,7 Prozent der Kinder an Grundschulen eine Ganztagsschule, der Bundesdurchschnitt liege bei 21,5 Prozent. In der Sekundarstufe I belegte Hessen mit einem Schüleranteil von 2,2 Prozent in Ganztagsschulen den zweitschlechtesten Wert der Bundesländer. Hier betrage der Bundesdurchschnitt 14,2 Prozent.

Die zunehmende Nachfrage nach Ganztagsangeboten müsse auch in Hessen endlich zu einer größeren Kraftanstrengung führen. „Ganztagsschulen sind nicht nur pädagogisch wertvoll und geben Kindern mehr Zeit zum Lernen, sie sind auch ein notwendiges Angebot für die Familien“, so Habermann.