
Die frauenpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag, Lisa Gnadl, mahnt anlässlich des Equal Pay Day in Deutschland: Immer noch verdienen Frauen bei gleicher oder gleichwertiger Tätigkeit – weniger als Männer, und zwar zwischen 23 und 33 Prozent. Laut OECD ist das Lohngefälle in Europa nirgends so groß wie in Deutschland. Es ist Zeit, eine Neubewertung sogenannter frauentypischer Berufe und eine Überprüfung veralteter Tarifverträge auf Geschlechtergerechtigkeit vorzunehmen. Ich wünsche mir neue und nachvollziehbare Lohnfindungsprozesse.
Seit 2008 initiiert Business and Professional Women Germany e.V. (BPW ) den Equal Pay Day in Deutschland und weist durch das Tragen einer roten Tasche auf die Lohnlücke beim Gehalt zwischen Männern und Frauen hin. Das Datum des Equal Pay Day errechnet sich aus aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamts. Der Equal Pay Day ist der Tag, bis zu dem Frauen im Schnitt länger arbeiten müssen, um rein rechnerisch genauso viel Geld verdient zu haben wie Männer bereits am Ende des Vorjahres. In diesem Jahr fällt der Equal Pay Day auf den 23. März 2012.
Durch die enormen Einkommensunterschiede von Männern und Frauen sei die Altersarmut bei Frauen vorprogrammiert. Wir dürfen das Armutsrisiko Frau sein nicht mehr länger hinnehmen. Der durchschnittliche Entgeltunterschied von 23 Prozent wächst schließlich zu einer Rentenlücke von 59 Prozent an. Das bedeutet auch eine enorme Belastung der Sozialkassen, betonte Gnadl.
Statt vager Lippenbekenntnisse durch konservative Politikerinnen, wie der Ankündigung der Prüfung eines Entgeltgleichstellungsgesetzes, sollten wir schon viel weiter sein, führt die SPD-Landtagsabgeordnete weiter aus. Jede Frau und jeder Mann müsse einen gesetzlichen Anspruch auf gleichen Lohn für gleiche Arbeit haben.
Wir sind leider in Deutschland noch weit von gleichen Löhnen entfernt, deshalb werden Sie mich am 23. März ganz sicher mit einer roten Tasche antreffen, so Gnadl.