Dr. Thomas Spies kritisiert „verdoppelte Spezialbuchführung“ der Rhön AG

„Wenn der Vorstandsvorsitzende der Rhön-AG den geplanten Personalabbau am Universitätsklinikum Gießen/Marburg mit Investitionen begründet, dann ist das eine sehr kreative Interpretation der Wirklichkeit“, so Dr. Thomas Spies, sozialpolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion am Montag in Wiesbaden zu den aktuellen öffentlichen Erklärungen der Rhön-AG.

„Man muss klar sagen: die Rhön AG hat investiert, weil sie musste. Sie hat dafür zwei Universitätsklinika bekommen. Jetzt sollen Beschäftigte und Patienten den Kaufpreis an Rhön zurückzahlen. Man will also die Uniklinika für nichts bekommen“, kritisierte Spies.

Er erinnerte an die folgenden Details:
•Die Uniklinika wurden für ca. 600 Millionen Euro an die Rhön-AG verkauft.
•Das Land erhielt 600 Millionen Euro Kaufpreis und hat davon u. a. 367 Millionen Euro an Rhön als Krankenhausbauförderung zurückgegeben.
•Diese 367 Millionen Euro quasi-Landesmittel waren also für subventionierte Investitionen zu verwenden.
•Von diesen 367 Millionen Euro fehlen noch 107 Millionen Euro für die Partikeltherapieanlage, denn weder ist die Anlage in Betrieb noch wurden 107 Millionen Euro an das Land zurückgezahlt.,
•Wenn Herr Pföhler jetzt die Investitionen bei Beschäftigten und Patienten noch einmal holen will, kassiert er offenbar doppelt.

„Die Rhön-AG hat für 600 Millionen Euro zwei Universitätskrankenhäuser bekommen und dafür tatsächlich nur 100 Millionen Euro bezahlt. 367 Millionen Euro wurden ihr geschenkt bzw. erlassen. Davon hat sie erst 260 Millionen Euro vereinbarte Investitionen geleistet, weitere 107 Millionen Euro stehen noch aus. Jetzt will man sich alles doppelt bezahlen lassen, auf Kosten von Patienten und Beschäftigten. Offenbar eine ‚verdoppelte Spezialbuchführung‘ und ein sehr kreatives Geschäftsmodell. Mit solchen Subventioneund doppelter Abrechnung kann wirklich jeder Krankenhäuser mit Gewinn betreiben“, so Spies.