Dr. Judith Pauly-Bender (SPD): Auch Berlin prüft Ersatz der Rasseliste

Die tierschutzpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion Dr. Judith Pauly-Bender hat die Entscheidung der Fraktionen im Berliner Abgeordnetenhaus begrüßt, auch in Berlin entsprechend dem Entwurf der SPD-Fraktion in Hessen und der Regelungen in Niedersachsen eine Hundekunde für alle unerfahrenen Neuhundehalter einführen zu wollen.
Laut Medienberichten wolle die rot-schwarze Koalition das sieben Jahre alte Hundegesetz der Bundeshauptstadt auf den Prüfstand stellen. Dabei bestehe weitgehend Einigkeit darüber, die Rasseliste besonders gefährlicher Hunde zugunsten eines neuen Ansatzes abzuschaffen. So sei auch ein verbindlicher „Hundeführerschein“ für alle Halter im Gespräch. Bislang ist dieser nur für Kampfhund-Besitzer zwingend.
In Hessen ergebe die Auswertung der Beißstatistik 2010, dass Nicht-Listenhunde fast 250 Mal auffallen mussten, damit Halter endlich verpflichtet wurden, sich Halter- und Führungswissen anzueignen. Gleichzeitig zeige die Statistik, dass 99 Prozent der verletzenden Vorfälle durch eine ausreichende Erziehung dieser Hunde im Vorhinein hätten vermieden werden können.
Pauly-Bender: „Ich glaube nicht, dass Herr Rhein, selbst Hundefreund, für solche Zahlen noch länger die Verantwortung übernehmen will und kann. Die herrschende Philosophie der geltenden Hundeverordnung belastet nicht nur die Hundehaltung in ihrer Akzeptanz. Die geltende Regelung kostet Kommunen und karitativen Tierschutz auch rund 3,1 Millionen Euro für unerzogene und vermittlungsunfähige Hunde gelisteter Rassen. Diese Kosten wären vermeidbar. Mir ist unverständlich, dass die CDU zukünftig verantworten will, dass Hunde erst auffallen müssen, bevor der Halter zur Führung in die Pflicht genommen wird. Deshalb rechnen wir mit einer fraktionsübergreifenden Einigung beim Hundegesetz. Der SPD-Entwurf liegt vor.“