
Als dringend notwendig hat der Integrationspolitiker Gerhard Merz eine Initiative der Landesregierung zur Anerkennung von im Ausland erworbener Qualifikationen bezeichnet.
Es gibt einen dringenden Handlungsbedarf im Bereich der Anerkennung ausländischer Abschlüsse auf Landesebene, so Merz am Montag in Wiesbaden.
Dies sei das Ergebnis einer Fachtagung der SPD-Fraktion zum Fachkräftemangel in Deutschland, bei der unter anderem das neue Bundesgesetz zur Anerkennung im Ausland erworbener Berufsqualifikationen diskutiert worden sei. Nach zwei Impulsreferaten von Prof. Dr. Axel Plünnecke (Institut der deutsche Wirtschaft Köln) und Daniela Kolbe (MdB), folgte eine Podiumsdiskussion an der neben den bereits genannten Ulrike Foraci (Geschäftsführerin der Arbeitsgemeinschaft der Ausländerbeiräte in Hessen), Cornelia Goldstein (Berami berufliche Integration in Hessen e. V.) und Hüseyin Aydin (Ressort Migration IG Metall) teilnahmen.
Für die in die Zuständigkeit des Bundes fallenden Berufe ist nun eine Grundlage zur Berufsanerkennung gefunden worden. Es gibt jetzt einen Rechtsanspruch auf ein Anerkennungsverfahren für ausländische Abschlüsse, welches unabhängig von der Staatsangehörigkeit innerhalb von 3 Monaten durchgeführt werden muss. Dies ist grundsätzlich positiv zu bewerten. Jedoch gibt es auch einige Kritikpunkte. Eine Clearingstelle, die Betroffenen erste Informationen und Unterstützung bietet, fehlt. Auch ein Rechtsanspruch für erforderliche Anpassungs- und Nachqualifizierungsmaßnahmen bei einer Nichtanerkennung ist nicht vorhanden. Ein Anspruch auf ein Anerkennungsverfahren selbst hilft jedoch niemandem, wenn bei einer Nichtanerkennung keine Lösungswege aufgezeigt werden, so Merz.
Die Hessische Landesregierung könne hieraus zumindest lernen. Die Länder haben nun die Chance, es bei den in ihre Zuständigkeit fallenden Berufen besser zu machen. Diese Chance muss auch genutzt werden, so Merz. Wenn es das Ziel ist, dem Fachkräftemangel mit der Anerkennung im Ausland erworbener Berufsqualifikationen entgegenzuwirken, dann muss man hierfür auch die bestmöglichen Voraussetzungen schaffen. Dies ist im Sinne aller Beteiligten, so der SPD-Politiker.