Thorsten Schäfer-Gümbel (SPD): Unklar, wer bei der Börsenffusion nach 2015 die Hosen anhat

Der Fraktions- und Landesvorsitzende der hessischen SPD Thorsten Schäfer-Gümbel hat die Gespräche der Delegation aus hessischen Regierungsvertretern, Abgeordneten und Wirtschaftsfachleuten mit den Vorsitzenden der Deutschen Börse AG, Reto Francioni, und der New York Stock Exchange (NYSE), Duncan Niederauer, in New York als „konstruktiv, aber ohne greifbares Ergebnis“ bezeichnet. „Wir haben keine neuen Erkenntnisse zur Börsenfusion gewonnen. Wir stehen dem Zusammengehen der Deutschen Börse und der NYSE weiter sehr kritisch gegenüber“, sagte der SPD-Politiker am Mittwoch nach der Rückkehr aus New York in Wiesbaden.

Insbesondere wie sich die Strukturen und Geschäftsfelder nach dem Jahr 2015 entwickeln würden, bleibe weiter offen. „Offenbar darf man sich nach 2015 davon überraschen lassen, welche der beiden Seiten tatsächlich die Hosen anhat“, so Schäfer-Gümbel. Schäfer-Gümbel nahm auch die Kritik aus der hessischen CDU-Mittelstandsvereinigung an der Börsenfusion auf. „In Teilen der CDU machen sich nun auch Zweifel an der Sinnhaftigkeit der Fusion breit. Beim Ministerpräsident scheint das noch nicht angekommen zu sein. Er bezieht, wie in vielen zentralen Zukunftsfeldern, keinerlei Position“, so Schäfer-Gümbel. Bouffier hoffe momentan wohl eher, dass die EU seine Probleme löse.

Schäfer-Gümbel bekräftigte die Forderungen der SPD nach einer Regulierung der Finanzmärkte. „Die Börsenaufsicht muss deutlich gestärkt werden, um die zum Teil anarchische Situation an den weltweiten Börsen unter Kontrolle zu bekommen“, so Schäfer-Gümbel. Die Hinterzimmerdeals müssten aufhören. Das stärke auch die Börsen.