
Die tierschutzpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion Judith Pauly-Bender hat den Bundesratsbeschluss für die Fundtierregelung begrüßt. "Es ist gut, dass nun auch die Länderkammer der Bundesregierung die überfällige Bundesregelung zur Frage der Fundtiere abverlangt. Die hessischen Tierheime übernehmen mit der Fundtierbetreuung eine staatliche Aufgabe. Die ganz überwiegende Mehrheit erhält bisher dafür keinerlei Erstattungen. Wenn auch viele hessische Tierheime seit August des Jahres 2009 darauf hinweisen, dass ihnen die finanziellen Mittel fehlen, die Rücklagen aufgebraucht sind und die Investitionen mangels Mittel vernachlässigt werden, so ist die fehlende Regelung der Fundtierunterbringung einer der Hauptgründe hierfür. Eine klare Regelung des Bundesgesetzgebers ist dementsprechend überfällig. Und es ist gut, wenn, wie gefordert, das Bundestierschutzgesetz demnächst eindeutig regeln wird, welche öffentliche Ebene für die Erstattung der Unterbringungskosten für verlorene oder entlaufene sowie ausgesetzte, zurückgelassene oder anderweitig herrenlosen Tieren einzuführen und auch alle Zweifelsfälle durch zu regeln."
Derweil, so Pauly-Bender, könne Hessen den zukünftigen Kostenträgern für Fundtiere ihrerseits aber auch helfen, Fundtierunterbringungen vorzubeugen. Ein Mittel dafür sei, wie in anderen Ländern praktiziert, die Chip- und Registrierpflicht für alle Hunde einzuführen und den karitativen Katzentierschutz aktiv zu unterstützen. Dieser benötige in Hessen stellenweise politische Hilfe vor Ort. Noch besser sei eine bundeseinheitliche Regelung für mehr Verantwortung auch der Katzenhalter. Allerdings ist Politikverweigerung eine der Hauptursachen für die Notsituation des ehrenamtlichen Tierschutzes. Eine solche Lage zermürbt auch das ehrenamtliche Engagement. Das gefährdet letztlich seine Existenz, so Pauly-Bender.