Heike Habermann (SPD): Lehrerbildung modernisieren und zukunftsfähig machen

Die schulpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion Heike Habermann hat die Landesregierung aufgefordert, die Lehrerbildung zu modernisieren. „Gut ausgebildete Lehrkräfte sind das A und O für guten Unterricht und eine Bedingung für den Lernerfolg der Kinder. Es ist an der Zeit, dass wir die Lehrerbildung grundlegend reformieren. Dafür hat die SPD-Fraktion im Hessischen Landtag Eckpunkte vorgelegt und stellt diese zur Diskussion“, sagte die SPD-Politikerin am Donnerstag in Wiesbaden.

Die SPD fordere, einen stärkeren Praxisbezug, eine Ausweitung der didaktischen, pädagogischen und diagnostischen Fähigkeiten sowie der berufsbegleitenden Fortbildung im Lehramt zu gewährleisten.

Kernelemente der Reformvorschläge seien eine Orientierung weg von Schulformen hin zu einer Stufenlehrerausbildung, eine verstärkte Kooperation zwischen Hochschule und Studienseminaren schon in der ersten Ausbildungsphase, um eine praxisnähere Ausbildung zu gewährleisten, die Stärkung diagnostischer und pädagogischer Ausbildungsanteile auch mit Blick auf Inklusion sowie die Integration der pädagogischen und fachdidaktischen Ausbildung des Referendariats in eine begleitete Berufseinstiegsphase.

Diese Verschränkung von erster und zweiter Ausbildungsphase könne perspektivisch dazu führen, dass das zweite Staatsexamen in der Lehrerausbildung abgeschafft werde. Wichtig sei, dass die Ausbildung von Beginn an stärker mit der schulischen Praxis verknüpft werde und die jungen Lehrkräfte auch nach der Prüfung im ersten Jahr die Unterstützung durch Ausbilder und Mentoren erhielten.

„Das von CDU, FDP und auch Grünen geforderte Praxissemester sehen wir in der Umsetzung kritisch. In der Theorie ist ein Praxissemester zwar keine schlechte Sache, tatsächlich aber brauchen wir dann ein breites Netz an Unterstützung für die ausbildenden Schulen und die Studierenden. Und das ist von einer Landesregierung, die den Rotstift an die Bildung legt, nicht zu erwarten. Vielmehr wird sie die Lasten auf die Schulen und Hochschulen verschieben. Das ist mit unserer Zustimmung nicht zu machen“, versicherte Habermann.