
Wir brauchen endlich auch in Hessen ein Modell für arztunterstützende Dienste, so Dr. Thomas Spies, gesundheitspolitischer Sprecher der SPD Landtagsfraktion, auf einer Tagung der Akademie für Ärztliche Fortbildung in St. Goar. Spies referierte dort in einer Expertenrunde über neue Versorgungstrukturen gegen den Ärztemangel auf Grundlage des Gutachtens der Friedrich-Ebert-Stiftung Hessen zur ärztlichen Versorgung.
Wir brauchen dringend die AGNES, EVA oder NORA-Modell auch in Westdeutschland, so Spies. Bei diesen Modellen handle es sich um besonders qualifizierte Pflegekräfte, die Ärzte von zahlreichen Aufgaben entlasten und dabei selbstständig arbeiten. Das ist der Weg der Zukunft, auch wenn manche Standesvertreter davon noch nicht hören wollen, so Spies.
Spies forderte zudem regionale Gesundheitskonferenzen. Aber machen Sie nicht den hessischen Unsinn von Herrn Grüttner nach, so Spies. In Hessen waren die Krankenhauskonferenzen mit riesigen Planungsbereichen von weit über tausend Quadratkilometern in einfach in sog. Gesundheitskonferenzen umbenannt worden. Das ist natürlich Unsinn, man kann nicht in kleiner Runde über 100 km hinweg Hausarztversorgung vor Ort planen, so Spies. Damit werde das Modell Gesundheitskonferenz vielmehr ins Absurde getrieben.
Richtig ist, dass sich alle Beteiligten, Ärzte, Pflege, Patientenvertreter, Kassen, eventuell das Krankenhaus und die Kommunalpolitik vor Ort zusammensetzen und miteinander besprechen, wie vor Ort die Versorgung organisiert wird. Vernünftige Menschen muss man schließlich meistens nur in Ruhe machen lassen, so Spies. Da die Zeiten der Ärzteschwemme längst vorbei seien, müsse gemeinsam vor Ort die richtige Lösung gesucht werden.