Hochschulen in Hessen vor finanziellem und qualitativem Kollaps bewahren

Als „deutlichen Hilferuf“ hat der hochschulpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion Gernot Grumbach die Aussagen des Präsidenten der Johann Wolfgang Goethe-Universität, Werner Müller-Esterl, in dem heutigen Interview in der Frankfurter Neuen Presse gewertet. Darin verdeutliche Müller-Esterl die Notlage der Universität zwischen der 30-Millionen-Euro-Kürzung der Landesregierung und der gleichzeitigen Mehrbelastung durch den wachsenden Studentenansturm im bevorstehenden Wintersemester 2011/2012.

„Nachdem nun die erwartete Situation eingetreten ist, hat die SPD erneut die Initiative ergriffen. Der drohende Kollaps an den Hochschulen kann nur noch durch ein Notprogramm verhindert werden. Genau das macht die SPD jetzt mit ihrem Setzpunkt im Landtag zum Gegenstand der Debatte und hat einen Antrag dazu eingereicht“, so Grumbach.

Der Hochschulexperte appellierte nachdrücklich an die anderen Fraktionen im Landtag dem Antrag der SPD (DS 18/4868, Anlage) zuzustimmen, um ein qualitativ hochwertiges Studium an Hessens Hochschulen zu sichern. Der Antrag wird am kommenden Dienstag, dem 13. September, um 15 Uhr im Landtag aufgerufen.

„Natürlich wissen alle Beteiligten schon lange von dem bevorstehenden Studierendenansturm und natürlich wissen alle – auch Wissenschaftsministerin Kühne-Hörmann – davon, dass alle Hochschulen in Hessen faktisch vor dem Kollaps stehen“, sagte Grumbach am Freitag in Wiesbaden.

Deswegen habe die SPD-Landtagsfraktion bereits im letzten Jahr ein Konzept zur Kapazitätserweiterung an den hessischen Hochschulen um 20 Prozent vorgelegt (DS 18/2382, Anlage). Statt diesem Konzept jedoch die Zustimmung im Landtag zu geben, hatte die Landesregierung die Mittel für die Hochschulen in Hessen um 30 Millionen Euro gekürzt.