
Der SPD-Obmann im Untersuchungsausschuss zur Steuerfahnderaffäre Norbert Schmitt hat die Aussagen des betroffenen Steuerfahnders Marco Wehner als mehr als deutlichen Beweis dafür gewertet, dass im damaligen Finanzamt V in Frankfurt kritische Mitarbeiter aus dem Amt gemobbt wurden. Offenbar wurde die Steuerfahndungsstelle Frankfurt V gezielt aufgelöst, um unliebsame Steuerfahnder los zu werden, sagte Schmitt am Montag in Frankfurt. Der ehemalige Steuerfahnder Wehner habe erhebliche Repressalien über sich ergehen lassen müssen, die ihn psychisch sehr belasteten. Er wurde mit einem psychiatrischen Gutachten kaltgestellt, das ein Berufsgericht als falsch erklärt hat. Dem Gutachter wurde sogar eine Geldstrafe auferlegt.
Vor diesem Hintergrund bezeichnete Schmitt die Vorwürfe seitens der Regierungskoalition als abenteuerlich, die Fahnder hätten krankgefeiert oder auf ihre Pension hingearbeitet. Wir wissen nicht, woher diese Erkenntnis stammt. Die Vernehmung im Untersuchungsausschuss ergab darauf keinen Hinweis, sagte Schmitt. Ein solcher Vorwurf grenzt für mich an Verleumdung. Damit versuche Schwarz-Gelb auf unerhörte Art und Weise, die Steuerfahnder unglaubwürdig zu machen.