Nachahmenswerte Unterstützung der nordrhein-westfälischen Tierschützer

Die tierschutzpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion Hessen, Dr. Judith Pauly-Bender, sieht das Förderprogramm der nordrhein-westfälischen Landesregierung zur Unterstützung des Tierschutzes im Bereich Katzenkastration als nachahmenswert an: „In Nordrhein-Westfalen erfährt der Tierschutz nun im Katzenbereich eine dringend notwendige Unterstützung und Anerkennung seiner Arbeit,“ sagte Pauly-Bender am Mittwoch in Wiesbaden. „Leider hat die Hessische Landesregierung bisher keine Handlungsmöglichkeiten gesehen, obwohl das Problem der unkontrollierten Vermehrung freilebender Katzen auch hier bekannt ist. So bleibt die hessische Katzenhilfe bisher allein verantwortlich vor große Probleme gestellt.“

Verwilderte Katzen müssten oft unter tierschutzwidrigen Bedingungen leben und seien häufig Überträger infektiöser Krankheiten. Obwohl Tierschutzverbände bereits versuchten, viele wild lebende Katzen weiträumig zu kastrieren, stellen sie einen unkontrollierten Anstieg der Population wild lebender Katzen fest. Viele Katzenbesitzer versäumten es, ihre Tiere kastrieren zu lassen. So könne ein weiterer Anstieg der Population nicht verhindert werden. „Die Tierheime sind aufgrund der Katzenschwemme und der damit verbundenen finanziellen Kosten überlastet und verhängen zum Teil Aufnahmestopps. Sie haben weder Platz noch finanzielle Mittel, sich der fortwährend steigenden Anzahl der Katzen anzunehmen“, so Pauly-Bender. Tierschutzverbände und Tierärzte forderten seit langem eine Kastrationspflicht für freigehende Katzen. Städte wie Paderborn, Delmenhorst und Düsseldorf hätten bereits eine solche Pflicht durch entsprechende Verordnungen erteilt.

Im vergangenen Jahr hatte Pauly-Bender bereits eine Kleine Anfrage an die Landesregierung gestellt: Jedoch blieb das Land gemäß seiner Antwort vom März 2010 einen Beitrag zur Lösung der Katzenschwemme-Problematik schuldig, weil es keine eigene Handlungsmöglichkeit sah, da entweder Bund oder Kommunen handeln müssten, eine Kastrationspflicht für Freigängerkatzen bundesweit oder kommunal zu verfügen. Pauly-Bender sieht nun in dem Beispiel von Nordrhein-Westfalen eine neue Chance auch für Hessen: „Nordrhein-Westfalen zeigt ja nun eine Möglichkeit für landespolitisches Handeln zur Unterstützung der Tierschützer im Katzenbereich und zur Reduzierung des Leides vieler freilebender Katzen auf.“