Thorsten Schäfer-Gümbel (SPD): Fehlende Standortgarantie für Frankfurt steigert Befürchtungen

Den ausdrücklichen Ausschluss einer Standortgarantie für Frankfurt bei der geplanten Fusion der Deutschen Börse mit der New Yorker NYSE durch Börsen-Chef Reto Francioni im heutigen Interview mit der FAZ hat der SPD-Fraktionsvorsitzende Thorsten Schäfer-Gümbel als „höchst bedenklich“ gewertet.

„Das steigert unsere Befürchtungen, dass sich die Fusion am Ende sehr zum Nachteil des Finanzplatzes Frankfurt herausstellen wird“, sagte Schäfer-Gümbel am Mittwoch in Wiesbaden.

„Herr Francioni ergeht sich in unverbindlichen Schönwetter-Prognosen, kann aber weder Standort noch Arbeitsplätze garantieren. Das muss auch für Wirtschaftsminister Posch ein Alarmsignal sein“, sagte Schäfer-Gümbel weiter.

Er erinnerte daran, dass der zuständige NYSE-Vorstand Lawrence Leibowitz bereits im Juni vor dem US-Repräsentantenhaus erklärt hatte, dass es bei der Fusion der Deutschen Börse AG mit der New Yorker Börse NYSE/Euronext zu einem stärkeren Abbau von Arbeitsplätzen außerhalb der USA kommen werde.

„Minister Posch darf sich mit den wohlklingenden aber substantiell völlig unzureichenden Erklärungen der Börse nicht zufrieden geben. Wir messen ihn an seinem Anspruch, keiner Fusion zuzustimmen, die dem Finanzplatz Frankfurt schadet.“