
Der Fraktions- und Landesvorsitzende der hessischen SPD Thorsten Schäfer-Gümbel hat die Ausführungen des zuständigen NYSE-Vorstandes Lawrence Leibowitz vor dem US-Repräsentantenhaus, wonach es bei der Fusion der Deutschen Börse AG mit der New Yorker Börse NYSE/Euronext zu einem stärkeren Abbau von Arbeitsplätzen außerhalb der USA kommen werde, als besorgniserregend für den Standort Frankfurt bezeichnet.
Die Ankündigung der NYSE bestätigen leider unsere Befürchtungen, dass die geplante Fusion eine nachhaltige Schwächung des Finanzplatzes Frankfurt nach sich ziehen könnte. Es ist beschämend für die Verantwortlichen der Fusion, dass wir diese Nachricht von einem hochrangigen Verantwortlichen der NYSE und nicht von der Deutschen Börse selbst erhalten haben, so Schäfer-Gümbel am Mittwoch in Wiesbaden.
In dieses Bild passe auch die in der vergangenen Woche angekündigte Sonderdividende für den Fall einer erfolgreichen Fusion in Höhe von 620 Mio. Euro. Offensichtlich sind sich die Verantwortlichen – angesichts der wachsenden Kritik an den Fusionsplänen – der Überzeugungskraft ihrer Argumente nicht mehr sicher, so Schäfer-Gümbel weiter.
Wir fordern daher die Deutsche Börse nochmals auf, konkrete Details zu den Auswirkungen der Fusion auf das Unternehmen und den Finanzplatz Frankfurt zu veröffentlichen. In den USA seien solche Abwägungen offenbar vorhanden. Nur so könnten sich die Aktionäre und die Öffentlichkeit ein abschließendes Bild machen.