
Es war das erwartete Treffen Gleichgesinnter, die sich medienwirksam um Fortschritte bemühen, aber an der Unterrepräsentanz von Frauen in Führungspositionen möglichst wenig ändern wollen, kommentierte Petra Fuhrmann, frauenpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, das Spitzentreffen zwischen Regierung und Wirtschaft zur Frauenquote.
Mit ihrer Quotenverhinderungspolitik befriedige die zuständige Ministerin Kristina Schröder vor allem Länderkollegen, wie den hessischen Frauenminister Grüttner. Der Begriff Einheitsquote in der Presseinformation des Ministers spiegle die traurige Inflexibilität der Landesregierung in der Frauenpolitik wider. Es bringe den Frauen herzlich wenig, wenn der zuständige Minister einen weiteren Aufschub bis 2013 begrüße und von den Unternehmen mehr Sensibilität für das Thema Frauenförderung einfordere. Das ist ein glatter Freibrief zur Untätigkeit, ist Fuhrmann überzeugt.
Wer gebetsmühlenartig wiederhole, dass Frauen es auch ohne Quote schaffen würden, wer mit müdem Lächeln eine nichts sagende Flexi-Quote präsentiere und frühestens 2013 eine Pflicht zur Selbstverpflichtung gesetzlich vorschreiben wolle, blende die Realität und den Alltag von Millionen Frauen völlig aus.
Es wundere sie nicht, dass sich Minister Grüttner als Befürworter der Flexi-Quote präsentiere, so die Abgeordnete Fuhrmann. Habe er sich doch in der letzten Landtagsdebatte bei ihrer mündlichen Frage schwer getan, den parteiinternen Quotenstreit zwischen den Bundesministerinnen von der Leyen und Schröder zu kommentieren.
Der Kuschelkurs von Bundes- und Landesregierung geht auf Kosten der vielen Frauen, die Führungsqualitäten besitzen und Karriere machen wollen, betonte Fuhrmann. Die SPD befürworte konsequent die Frauenquote, wie sie auch von der EU-Kommission gefordert werde: Bis 2015 30 Prozent und bis 2020 40 Prozent Frauen in Führungsgremien börsennotierter Unternehmen. Nur so könnten Frauen es in Spitzenpositionen schaffen.