Petra Fuhrmann (SPD): „Klonfleisch“ muss gekennzeichnet werden

Die verbraucherschutzpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion Petra Fuhrmann hat eine Forderung des EU-Parlament nach einer Kennzeichnungs- oder Registrierungspflicht für Produkte von Nachkommen geklonter Tiere begrüßt.
„Fleisch von geklonten Tieren und deren Nachkommen darf nicht ohne Kennzeichnung in den Handel kommen“, sagte die SPD-Politikerin am Mittwoch in Wiesbaden. Bislang waren solche Regelungen von der EU-Kommission und der Bundesregierung als nicht praktikabel oder zu teuer abgelehnt worden. Die SPD-Politikerin wies darauf hin, dass Wissenschaftler es dagegen für möglich und finanzierbar halten.

Da sich Kommission und Parlament bei den Verhandlungen in der Nacht zum Dienstag nicht auf eine Kennzeichnungspflicht für Lebensmittel von Nachfahren geklonter Tiere verständigen konnten, werde nun unweigerlich deren Fleisch, Milch und andere Produkte in den Handel gelangen, ohne dass Verbraucherinnen oder Verbraucher davon etwas erfahren.

Nicht ausgeschlossen sei, dass den Verbrauchern bereits heute Lebensmittel von Klon-Nachfahren etwa aus den USA ohne Hinweis untergejubelt würden. „Die Verbraucher haben das Nachsehen. Sie werden der Möglichkeit beraubt, selbst zu entscheiden, ob sie „Klonfleisch“ essen wollen oder nicht“, so Fuhrmann.

Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner hätte auf EU-Ebene verhindern können, dass „Klonfleisch“ frei und ohne Kennzeichnungspflicht vermarktet werden kann. Stattdessen habe sie mit ihrer strikten Ablehnung der Kennzeichnung maßgeblich dazu beigetragen, dass Fleisch und Produkte, wie etwa Milch von geklonten Tieren der ersten Generation jetzt auf unseren Tellern landen. Mit dem Scheitern des Vermittlungsverfahrens sei nun der Weg frei für geklonte Lebensmittel, die keiner wolle, nun aber jeder ungewollt essen und trinken werde. Der Wille der Verbraucherinnen und Verbraucher, die mehrheitlich gegen das Klonen sind, werde erneut ignoriert, so Fuhrmann abschließend.