Manfred Görig (SPD): Tierschutz muss verbessert werden

Der jagdpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion Manfred Görig hat sich bei der Beratung der beiden Entwürfe zum Jagdgesetz von CDU/FDP und SPD erfreut darüber geäußert, dass die Regierungsfraktionen einige Teile des früher eingebrachten SPD-Entwurfes übernommen hat. „Im Grundsatz sind wir mit der Ausgestaltung des bestehenden Gesetzes einverstanden. Bei einigen Regelungen sehen wir jedoch Änderungsbedarf“, sagte Görig am Donnerstag in Wiesbaden.

So verfolge die SPD bei der Abschussplanung für Rehwild einen anderen Ansatz. „Wir wollen, dass die Hegegemeinschaften darüber entscheiden können, ob für ein Gebiet ein gemeinsamer Abschussplan für Rehwild festgesetzt wird. Auch die besondere Abschussregelung für Rot-, Dam- und Muffelwild wird verändert. Bisher war außerhalb dieser Gebiete alles Wild zum Abschuss freigegeben. Dem Austausch zwischen den Wildpopulationen (Gen-Austausch) kommt jedoch nach Bewertung der Sachverständigen große Bedeutung zu. Deshalb ist jetzt eine Begrenzung notwendig und ein Abschussplan festzusetzen“, so Görig. Hier unterscheide sich der SPD-Entwurf von dem der CDU/FDP.

Übereinstimmend mit den Regierungsfraktionen halte er weiterhin eine verbesserte Regelung bei der Nachsuche verletzten Wildes für wichtig, die dies einen Beitrag zum Tierschutz darstelle. Bisher habe verletztes Wild nur innerhalb der Reviergrenzen einer einzelnen Hegegemeinschaft nachgesucht werden können. Neu geregelt werden solle die überregionale Nachsuche, bei der die Grenzen des Gebietes der Hegegemeinschaft sowie der angrenzenden Hegegemeinschaften überschritten werden dürfen. „Die so genannte Nachsuche verletzter Wildtiere wird dadurch erheblich vereinfacht, die Leidenszeit für die Tiere deutlich verkürzt. Hier zeigen beide Entwürfe eine Übereinstimmung.“

Zusätzlich könne mit der von der SPD vorgeschlagenen Änderung künftig eine Verlängerung der Jagdzeiten abweichend vom Bundesjagdgesetz vorgenommen werden.
Die Fütterung von Schwarzwild zur Bejagung bedürfe in Hessen der besonderen Genehmigung. „Wir greifen hier den Wunsch aus der Praxis auf, die aufwändige Genehmigung seitens der unteren Jagdbehörde durch ein schriftliches Anzeigeverfahren zu ersetzen und damit auch zur Entlastung der Behörde beizutragen“, so der SPD-Politiker. Eine Abschaffung der Fütterung zur Bejagung (Kirrung) komme für ihn nicht in Frage, weil auch diese Art der Bejagung des Schwarzwildes höchst erfolgreich sei.