
Nachdem das Anfang Dezember 2010 vorgestellte Konzept der Landesregierung zur Selbstständigen Schulen auf verhaltene Kritik gestoßen ist, sieht die schulpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion Heike Habermann mit dem neuen Jahr auch eine Chance zu Neuausrichtung bei der Landesregierung. Ein Neustart ist in der hessischen Schulpolitik und insbesondere bei der Umsetzung der Selbstständigen Schule dringend notwendig, so Habermann.
Für die SPD versicherte sie, dass eine Besinnung mit Respekt und nicht mit Häme kommentiert würde. Dazu müssten allerdings auch deutliche Schritte erkennbar und das technokratische Konzept pädagogisch mit Leben erfüllt werden. Schulen brauchen Freiraum bei der Unterrichtsgestaltung, damit sie ihre Schülerinnen und Schüler optimal fördern können. Dazu gehört ein Abweichen von Verordnungen ebenso dazu wie auch die Entscheidung, die äußere Organisation von Schule zu verändern. Wenn eine Schule beispielsweise jahrgangsübergreifend als inklusive Schule arbeiten oder aber auf äußere Differenzierung verzichten will, muss sie dies auch tun können, betonte Habermann.
Stattdessen blockiere das Kultusministerium genau diese Entwicklungen. Zwei von vielen möglichen Beispielen sei die Römerstadtschule in Frankfurt, die als inklusive Schule arbeiten möchte oder auch die Tümpelgartenschule in Hanau, der die Umwandlung in eine Integrierte Gesamtschule nach wie vor verwehrt werde. Ferner erwartet die SPD, dass die Schulen auf finanziell vernünftig ausgestattet werden. So muss die Kürzung des so genannten kleinen Budgets in Höhe von 9 Millionen Euro zurück genommen werden. Die Selbstständige Schule darf nicht Mangelverwaltung sein dann wird sie misslingen, so Habermann.
Ferner forderte die Bildungspolitikerin erneut eine Lehrerzuweisung nach einem Sozialindex. Denn es sei unumstritten, dass die Schulen je nach ihrem sozialen Umfeld und den damit zusammen hängenden Förderbedarfen der Kinder auch unterschiedliche personelle Ausstattungen haben müssten. Wir würden uns sehr freuen, wenn wir nach der Winterpause in einen konstruktiven Dialog mit der Landesregierung auf der Basis eines überarbeiteten Konzepts eintreten könnten. Die SPD ist dazu bereit, so Habermann abschließend.