Nancy Faeser (SPD): Rumort es in der Frankfurter Polizei?

Die innenpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Nancy Faeser, hat einen Bericht der FNP über ein mögliches Zerwürfnis zwischen Frankfurter Polizisten und dem dortigen Polizeipräsidium als „sehr bedenklich“ bezeichnet. „Wenn sich Polizisten von ihrer Behördenleitung nicht mehr ehren oder verabschieden lassen wollen, spricht das nicht gerade für ein gutes Verhältnis zwischen Basis und Führung“, so Faeser. Der FNP zufolge hatte die Verbandszeitschrift des Bunds Deutscher Kriminalbeamter „Hessen-Extra“ berichtet, dass sich immer weniger Polizeibeamte vom Polizeipräsidenten oder seinem Vize eine Urkunde überreichen lassen wollten. Der BDK-Bezirksverband hatte dies in dem Artikel mit dem „spürbar schlechten Binnenklima“ und der „gefühlten, subjektiven Missachtung der täglichen Arbeit durch einige Vorgesetzte“ begründet.

„Dies ist ein neuerlicher Beweis dafür, dass es um die Führungskultur in der Frankfurter Polizei schlecht bestellt ist“, sagte Nancy Faeser. Der hessische Innenminister Boris Rhein habe zu Beginn seiner Amtstätigkeit diesen Missstand auch noch erkannt und angesprochen. „Leider ist Herr Rhein auf den Duktus seines Vorgängers Volker Bouffier eingeschwenkt und spricht nur noch von Einzelfällen“, so Faeser. Er sei gefordert, den Ruf der Frankfurter Polizei, der in den vergangenen Wochen durch Meldungen über zu Unrecht durchgeführte Suspendierungen, Falschaussagen, die Unterwanderung durch die kriminelle Rockervereinigung „Hell’s Angels“ und den Knöllchenwettbewerb schwer gelitten habe, wieder herzustellen. „Die Frankfurter Polizei muss endlich raus aus den Medien und wieder gute, geräuschlose und erfolgreiche Arbeit machen “, sagte Faeser.