
Endlich wachen CDU und FDP in Hessen auf und merken, dass die Kultur- und Kreativwirtschaft ein bedeutender Wirtschaftszweig und wichtiger Standortfaktor ist, kommentierte die SPD-Landtagsabgeordneten Lisa Gnadl den im Landtag diskutierten Entschließungsantrag von CDU und FDP zur Kultur- und Kreativwirtschaft am Mittwoch in Wiesbaden.
Die Kultur- und Kreativwirtschaft in Deutschland und auch in Hessen wachse stetig. In Deutschland werden neun Prozent aller Unternehmen und Selbstständigen zur Kreativwirtschaft gerechnet. Die Bruttowertschöpfung dieses Sektors lag mit 63 Milliarden Euro im Jahr 2008 zwischen derjenigen der Chemischen Industrie und der Automobilindustrie. Die Wertschöpfung und die Zahl der Unternehmen haben rasant zugenommen, ergänzte der medienpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion Michael Siebel in der Debatte.
Dies alleine mit wohlfeilen Worten zu begrüßen, reicht nicht aus! Statt ausschließlich heißer Luft zu produzieren, sollte die Landesregierung konkret handeln, wichtige Förderprogramme ausbauen und neue Konzepte entwickeln. Unsere Forderungen nach einer Aufstockung des Filmfonds auf 12 Millionen Euro und die Einführung eines Sonderprogramms zur Digitalisierung von Kinos wurden bisher abgelehnt, merkte die SPD-Landtagsabgeordnete Lisa Gnadl an.
Die SPD-Fraktion fordere daher die Landesregierung auf, ihre Anstrengungen zur Förderung der Kreativwirtschaft zu verstärken. Dazu gehöre:
1.Die Förderung des Clusters Kreativwirtschaft durch die Einrichtung eines Clustermanagements nach dem Vorbild des Landes NRW.
2.Der Ausbau der Ausbildungsschwerpunkte an hessischen Hochschulen, die mit der Kreativwirtschaft zusammenarbeiten.
3.Die Schaffung von Förderinstrumenten bei der WI-Bank, mit denen insbesondere kleinen und mittleren Unternehmen die Möglichkeit gegeben wird, ihre Produkte marktfähig zu machen.
4.Die umgehende Bereitstellung der Komplementärförderung der Bundesregierung zur Förderung der Digitalisierung der kleinen Kinos.
5.Die Neuorganisation der Filmförderung, um die Filmförderung auf national angemessene Organisationsstrukturen zu stellen.
Die beiden SPD-Abgeordneten begrüßten die wachsende Bedeutung der Kultur- und Kreativwirtschaft ausdrücklich und forderten gleichzeitig eine entsprechende Förderung. Schaufensteranträge und Sonntagsreden helfen den kreativ und künstlerisch Tätigen nicht weiter, so Gnadl.