
Die Vorstellung der aktuellen PISA-Ergebnisse zeigt leichte Verbesserungen für Deutschland. Das ist gut und ich gratuliere den Schülerinnen und Schülern zu ihren Leistungen. Allerdings sind die Verbesserungen weder ein Grund zur Euphorie noch dafür, die Hände in den Schoss zu legen, erklärte die schulpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion Heike Habermann heute in Wiesbaden.
Bei der PISA-Studie 2009, die nun in Berlin vorgestellt worden ist, haben sich die Kinder aus Deutschland insbesondere im Bereich Mathematik und Naturwissenschaften verbessert. Hier liegen sie erstmals über dem OECD-Durchschnitt. Im Bereich der Lesekompetenz sind die Verbesserungen geringer ausgefallen damit verharrt Deutschland im Mittelfeld. Das Kernproblem des deutschen Bildungssystems bleibt die soziale Spaltung. Der Zusammenhang zwischen Herkunft eines Kindes und Bildungserfolg ist nach wie vor ungebrochen. Von Chancengleichheit und Bildungsgerechtigkeit sind wir meilenweit entfernt, stellte Habermann fest.
Dass sich an diesem Problem nichts Grundlegendes geändert habe, sei leider auch nicht weiter verwunderlich. Solange man sich strukturellen Veränderungen verweigere, könnten die tiefgreifenden Probleme nicht gelöst werden. Andere Bundesländer sind in den vergangenen Jahren mutiger gewesen als Hessen. Ein bisschen Herumdoktern an der Hauptschule wird nichts verändern, so Habermann. Das zweite große Problem sei nach wie vor die viel zu große Gruppe der Kinder, die sich auf der niedrigsten Kompetenzstufe befinden die also nur rudimentär lesen und schreiben können. Auch hier müsse durch eine Stärkung der Bildung vor und in der Grundschule eine strukturelle Veränderung herbeigeführt werden. Weil die Landesregierung nichts macht, hat die SPD selbst einen Schulgesetzentwurf in den Landtag eingebracht, sagte Habermann.
Insgesamt, so die SPD-Politikerin, gingen die Reformbemühungen zu langsam und zu halbherzig vonstatten. Dies sei schon seit Jahren die Mahnung der SPD die Landesregierung blockiere in Hessen aber notwendige Reformschritte und sorge mit Einsparungen im Bildungsbereich dafür, dass etwa die Ganztagsschulentwicklung nur schleppend vorangehe.