Dr. Thomas Spies (SPD): Medizinische Versorgung muss zukunftsfähig weiterentwickelt werden

„Zukünftig werden wir eine stärkere Mitwirkung der öffentlichen Hand, vor allem der Kommunen, an der medizinischen Versorgung brauchen“, sagte Dr. Thomas Spies, stellvertretender Fraktionsvorsitzender und gesundheitspolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion am Donnerstag bei der Eröffnung der Tagung der Friedrich-Ebert-Stiftung „Warten bis der Arzt kommt!“ im Kulturforum in Wiesbaden.

Hauptredner der Veranstaltung war Prof. Dr. Ferdinand Gerlach, Direktor des Zentrums Gesundheitswissenschaften an der Goethe-Universität Frankfurt, Mitglied des Sachverständigenrates Gesundheit und Präsident der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin. Hauptthema der Veranstaltung war die zukünftige Gestaltung und Sicherstellung der medizinischen Versorgung im ländlichen Raum wie in den benachteiligten Stadtvierteln der Metropolregion.

Spies plädierte entschieden für die Weiterentwicklung der Versorgung in primärärztlichen Zentren, in denen Allgemein- und Fachärzte, aber auch Psychologen, Psychotherapeuten, medizinische Fachangestellte und Krankenpflegerinnen und -pfleger eng zusammenarbeiten. Durch Kooperation könnten dezentrale Strukturen erhalten und ausgebaut werden, um die Versorgung auch im ländlichen Raum zu fördern.

„In benachteiligten Vierteln gibt es schon heute einen größeren Ärztemangel als im ländlichen Raum“, erklärte Spies. Daher sei hier die öffentliche Hand gefordert, zusammen mit Ärzten, Gemeinwesenarbeit und Sozialverwaltung eine integrierte Sozial- und Gesundheitsversorgung im Quartier zu schaffen. Vor allem die wichtigste Herausforderung einer interdisziplinären und strukturierten Versorgung chronischer Erkrankungen sei so am ehesten zu bewältigen.

„Die noch unter Ulla Schmidt geschaffenen Möglichkeiten, medizinische Versorgung auch im Team und nicht nur in Einzelkämpferpraxis zu organisieren, sind eine gute Grundlage, um die Herausforderungen einer guten Versorgung für alle erfolgreich zu meistern“, so Spies.