
Die SPD-Fraktion wirbt am Donnerstag im Umweltausschuss bei allen Fraktionen um einen gemeinsamen Antrag zur Unterstützung der hessischen Tierheime. Der Antrag der SPD nimmt Bezug auf den Forderungskatalog der Hessischen Landestierschutzbeauftragten. Die Liste reicht vom Thema Chip-Pflicht über die Fundtierunterbringung zur Hundehalterkunde bis hin zu den Themen Zucht und Heimtierschutz. Das Ehrenamt im Tierschutz braucht die politische Unterstützung aller Fraktionen, sagte die tierschutzpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion Judith Pauly-Bender am Mittwoch in Wiesbaden.
Die SPD-Fraktion schlägt im Einzelnen vor:
Das Land möge für die Kastrations- und Chip-Pflicht für Katzen mit Freilauf werben, um die Katzenflut durch ungeplanten Nachwuchs, der fast immer in Tierheime gebracht wird, nachhaltig einzudämmen und so die Tierheime in diesem Bereich zu entlasten.
Die Landesregierung soll zusammen mit den hessischen Kommunen verbindliche Regelungen für die Unterbringung von Fundtieren sowie amtlich eingezogenen Tieren finden.
Das Land ist gefordert, eindeutige Vorgaben zur Aufbewahrung von Fundtieren und herrenlosen Tieren zu schaffen. Da die Unterscheidung zwischen diesen in der Praxis oft Schwierigkeiten bereitet, sollte bis zum Nachweis des Gegenteils von Fundtieren ausgegangen werden.
Eine verbindliche Hundehalterkunde für Hundebesitzer ist einzuführen, um einerseits spontane Hundekäufe durch Unwissende, die, häufig überfordert, ihre Hunde nach kurzer Zeit aussetzen oder direkt in Tierheimen abgeben, zu verhindern. Zudem dient sie der Sicherheit, da es zu weniger Zwischenfällen mit unerzogenen Hunden kommen würde.
Hessen soll sich einsetzen für eine allgemeine Chip-Pflicht von Hunden und Katzen, damit Besitzer, die ihre Tiere aussetzen, endlich leichter ermittelbar sind.
Das Land möge sich einsetzen für gesetzlichen Vorgaben für die Hundezucht und den Hundehandel, die aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen über Hundeverhalten entsprechen, um unqualifizierter und unkontrollierter Hundevermehrung sowie skrupellosem Hundehandel ein Ende zu bereiten.
Als Soforthilfe soll das Land besonders betroffenen Tierheimen Gelder zur Verfügung stellen. Dabei hat die SPD zwischenzeitlich Zuschüsse für an sich vermittelbarer Tierheimhunde beantragt, die nur wegen ihrer Rasse Probleme haben, eine neue Familie zu finden.
Schließlich möge das Land darlegen, welche Schritte es für die Verabschiedung eines Heimtierschutzgesetzes ergreifen kann und möchte.
Nach Ansicht der SPD-Sprecherin Pauly-Bender muss den hessischen Tierschützern kurzfristig und im Einklang mit allen Fraktionen des Landtages geholfen werden. Der ehrenamtliche Tierschutz darf nicht alleine stehen gelassen werden.
Die SPD-Landtagsfraktion werbe für eine parteiübergreifende Beschlussfassung zugunsten der hessischen Tierheime, mit dem sich der Hessische Landtag möglichst viele der Forderungen der Hessischen Landestierschutzbeauftragten Dr. Martin zu eigen machen solle.