Dr. Thomas Spies (SPD): Qualität muss vor Kommerz kommen

„Für Hygiene, Behandlungsqualität, Vermeidung von Komplikationen und menschliche Zuwendung im Krankenhaus muss vor allem genug Personal vorhanden sein“, erklärte Dr. Thomas Spies, gesundheitspolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, in der heutigen Plenardebatte zum Krankenhausgesetz.

„20 Prozent mehr Fälle stehen heute 15 Prozent weniger Pflegekräfte gegenüber als zu den Zeiten, als vom Pflegenotstand die Rede war“, so der SPD-Politiker. Deshalb müsse das Land Verantwortung wahrnehmen und durch gesetzliche Personalstandards diesen Missstand beseitigen – wie in anderen Ländern bereits erfolgreich praktiziert. „Gesetzliche Personalstandards senken in Kalifornien die Sterblichkeit in Krankenhäusern massiv“, verwies Spies auf eine aktuelle Untersuchung.

Auch die Lockerung der Hygienevorgaben sei ein ganz falsches Signal. „30.000 Menschen versterben jedes Jahr an Infektionen, die sie sich im Krankenhaus zugezogen haben“, sagte Spies. Eine Hygieneverordnung und mehr Hygieneärzte seien in der Verantwortung des Landes. Aber auch hier gelte, dass Hygienemaßnahmen Zeit kosten. Deshalb sei genügendes Personal unabdingbar. Spies kündigte in der Debatte entsprechende Änderungsanträge zum Gesetzentwurf der Landesregierung an.