Dr. Thomas Spies (SPD): Gewogen und für zu leicht befunden

„Angesichts der Debatte um Probleme der Ärzteversorgung, Medizinstudentenauswahl und -ausbildung kommt dieser Entwurf geradezu kümmerlich daher“ – sagte Dr. Thomas Spies, sozialpolitischer Sprecher der SPD Landtagsfraktion, in der heutigen Debatte zur Novelle des Universitätsklinikagesetzes. Alle relevanten Herausforderungen würden nicht erkannt, geschweige denn bearbeitet. „Schwache Leistung“, so Spies.

Angesichts der Diskussion um die Zukunft der Versorgung, um die Auswahl zukünftiger Hausärzte, aber auch um mehr Patientenorientierung im Gesundheitswesen sei es mit einem „weiter so“ nicht getan. Mehr Praxis, aber auch mehr Patientennähe wären dringend erforderlich, um junge Mediziner an ihre zukünftige Aufgabe heranzuführen. „Ein Modellstudiengang auch für Hessen wäre das Mindeste“, forderte der SPD-Politiker.

Auch die Folgen der Privatisierung der Unikliniken Giessen und Marburg blieben völlig unbeachtet. „Der Wissenschaftsrat hat gerade erst größte Bedenken zur Zukunft von Forschung und Lehre geäußert.“ Hier müsse das Land endlich anfangen, die Interessen und die Rechte des Landes und der Wissenschaftler gegenüber dem privaten Betreiber einzufordern, statt sich auf Jubel-Pressemitteilungen zu beschränken.

„Insgesamt ist dieser Gesetzentwurf den Herausforderungen nicht gewachsen“, sagte Spies.