
Es wäre ja richtig erfreulich, wenn die erneuten Meldungen über Fehler bei den zentralen Prüfungen lediglich ein Déjà-vu-Erlebnis wären. Leider ist es Realität, dass die Kultusbürokratie es einfach nicht hinkriegt, fehlerfreie Aufgabenstellungen zu formulieren. Die können es eben nicht, kommentierte die schulpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion Heike Habermann verärgert die erneuten Pannen.
Damit sei jede zentrale Prüfung seit Amtsantritt von Kultusministerin Henzler in den Sand gesetzt worden: Die Realschulprüfung im letzten, das Zentralabitur und nun auch die Realschulprüfung in diesem Jahr. Hinzu käme noch massive Kritik an zu schweren Aufgaben im Rahmen der Lernstandserhebung in Mathematik und Deutsch bei den Drittklässlern.
Es ist vollkommen unverständlich, wie man derartig viele Fehler machen kann. Wer ist da eigentlich am Werk und warum ist die Kultusministerin nicht in der Lage, die Verfahren geordnet abzuwickeln. Das ist ein gewaltiges Versagen aller politisch Verantwortlichen, so Habermann.
Gerade bei den Abschlussprüfungen müsse doch allen klar sein, dass diese über die weiteren Zukunftschancen und Lebensperspektiven der jungen Leute entscheiden. Denn schließlich würden sie mit diesen Zeugnissen ins Berufsleben bzw. in die Ausbildung entlassen.
Jeder noch so kleine Fehler schadet damit einer ganzen Schülergeneration. Deswegen sind Pannen so fatal und müssen absolut vermieden werden. Die Kultusministerin muss jetzt glaubhaft und nachvollziehbar die Fehlerquellen abstellen. Und wenn das nicht geht, müssen die zentralen Prüfungen bis zur Lösung der Probleme ausgesetzt werden, forderte die SPD-Politikerin.
Und natürlich habe die Landesregierung sicherzustellen, dass den Jugendlichen keine Nachteile entstünden. Dazu müsse sich die Ministerin ebenfalls dingend erklären. Ob die Anpassung des Bewertungsschlüssels alleine ausreichend sei, müsse noch geklärt werden, so Habermann abschließend.