Brigitte Hofmeyer (SPD): Wichtiges Infrastrukturprojekt in Nordhessen

„Die SPD unterstützt den Ausbau des Flughafens Kassel-Calden, der aus regionalwirtschaftlicher Sicht ein wichtiges Infrastrukturprojekt darstellt“, sagte die stellvertretende Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion, Brigitte Hofmeyer, heute in Wiesbaden.

Dennoch seien die entstandenen Mehrkosten ärgerlich und in dieser Höhe nicht erwartet worden. Hofmeyer gab zu bedenken, dass 25 Prozent der Kostensteigerung allein auf die gestiegenen Anforderungen an technischer Ausrüstung und neuen Luftsicherheitsanforderungen der EU zurückzuführen seien. „Die Kostensteigerungen gehören auf den Prüfstand und Standards müssen bei allen Ausschreibungen hinterfragt werden – selbstverständlich, ohne dabei die Sicherheit in Frage zu stellen“, so die SPD-Politikerin. Oberstes Ziel müsse sein, die nun kalkulierten Mehrkosten eher zu senken als noch zu erhöhen.

Der Flughafen Kassel-Calden spiele eine große Rolle für die weitere wirtschaftliche Entwicklung der nordhessischen Region, insbesondere für Stadt und Landkreis Kassel, aber auch für größere Unternehmen über die Stadt- und Kreisgrenzen hinaus. Die Kasseler Region brauche einen leistungsstarken Regionalflughafen, um nicht mittelfristig von wichtigen Verkehrs- und Wirtschaftsentwicklungen abgekoppelt zu werden. „Der Ausbau des Flughafens ist für uns genauso wichtig wie der Bau von Autobahnen oder Bahnhöfen.

Verkehrswege seien teuer, aber notwendig, da sie die Lebensadern für wirtschaftliches Handeln darstellten. Deshalb werde man diesen Infrastrukturprojekten nicht gerecht, wenn man sie allein nach den Betriebskosten beurteile. „Diese Projekte müssen regional- und gesamtvolkswirtschaftlich bewertet werden“, betonte die SPD-Politikerin. Hier gehe es um Standortqualitäten und Standortsicherheit für vorhandene Firmen und zahlreiche Arbeitnehmer und nicht –wie von Kritikern immer wieder gern behauptet werde – um ‚Mallorca-Flieger. Tourismus sei ein Zusatzgeschäft, das die Betreiberkosten senken werde. Wesentliche Bedeutung habe aber schon heute die Geschäftsfliegerei. „Immer größere Flugzeuge und ständig steigende Anforderungen an die Sicherheitsbestimmungen schränken den Flugbetrieb derzeit stark ein und machen daher einen Ausbau dringend erforderlich.“
Mit dem Ausbau verbinde die Region auch die Ansiedlung weiterer Unternehmen auf den neuen Gewerbeflächen am alten Flughafen-Standort. Es gelte, die heute am Flughafen existierenden 600 Arbeitsplätzen zu erhalten und tausend neue innovative und zukunftsfähige Arbeitsplätze in der Nordspitze Hessens zu schaffen, so Hofmeyer. „Wir wollen hierbei auch in Nordhessen vorhandenes Know-how bündeln und Perspektiven für eine breitere Nutzung aufzeigen. Dazu gehört, Technologieunternehmen, das Kompetenzzentrum für Dezentrale Energietechnologie (deENet), die UNI Kassel und viele andere dort einzubinden.“ Vorhandenes Wissen müsse zusammengeführt und weitere Konzepte entwickelt werden, wie Forschungs und Entwicklungseinrichtungen dort angesiedelt werden können.