Wir hätten diese Lösung schon vor Jahren haben können, wenn die Mehrheit damals dem SPD Vorstoß gefolgt wäre, sagte Spies. Immerhin bestehe jetzt die Chance zu einer Einigung.
Hintergrund sei die so genannte Erweiterte Honorarverteilung der Kassenärzte (EHV): Um die Altersversorgung von Ärzten der Kriegsgeneration zu ermöglichen, werde ein Teil des hessischen Kassenarzthonorars von der KV einbehalten und als Altersversorgung an ehemalige Ärzte ausgezahlt.
Mit der Einführung der direkten Verträge zwischen Krankenkassen und Ärzten drohe das nur noch in Hessen existierende System jedoch akut zusammenzubrechen. Denn die KV Hessen könne derzeit auf dieses Honorarteil nicht mehr zugreifen. Es gibt viele Probleme mit der EHV, und die muss die Kassenärztliche Vereinigung selber lösen, sagte der SPD-Gesundheitspolitiker. Aber den Teil, den die Politik durch Gesetz verursacht habe, müsse sie auch korrigieren. Und da es sich um ein rein hessisches Problem handele, müsse es auch in Hessen gelöst werden.
Vor drei Jahren hat die CDU diesen Vorstoß der SPD schon einmal angelehnt, aber wir sind zuversichtlich, dass es diesmal klappt. Denn sollte man hier nicht zu einer Lösung kommen, müsste die KV von den Ärzten, die ihr Honorar weiter über sie erhielten, einen deutlich höheren Anteil einbehalten. Das ist nicht gerecht, nicht zielführend, und es vergrault junge Hausärzte aus Hessen, so Spies. Angesichts der zunehmenden Probleme auf diesem Sektor sei auch dieser kleine Schritt zur Sicherung der Versorgung dringend geboten.