Dr. Thomas Spies (SPD): Hessen kann mehr – auch zur Förderung der Organspende.

Beispielsweise genieße die „Initiative Organspende Hessen“ wenig Aufmerksamkeit der Landesregierung. So sei offenbar seit Jahren nicht mal die Homepage aktualisiert worden. „Hier wird zu vermeintlich aktuellen „Veranstaltungen 2007“ verlinkt“, so Spies. Dass auch 4 Monate nach Regierungswechsel noch Frau Lautenschläger den Besucher anlächle, sei dagegen eher eine Feinheit – ganz im Gegensatz zur Kürzung der Mittel für die Gesundheitsaufklärung in Hessen, die seit dem drastischen Einschnitt im Jahr 2003 immer noch nicht wieder ausgeglichen worden sei.

„Tatsächlich befindet sich Hessen ganz am Ende der Bundesländer, was die Zahl der Organspenden angeht.“ Nur gerade die Hälfte des Bundesdurchschnitts werde erreicht, von den Verhältnissen in den Stadtstaaten und den ostdeutschen Bundesländern sei Hessen meilenweit entfernt. Auch im internationalen Vergleich erreichten andere Nationen wie Spanien ein viermal so hohes Spenderaufkommen. „Wenn dauerhaft der Organmangel in Hessen durch Importe aus anderen Ländern behoben werden soll, haben wir ein Problem“, sagte Spies.

Dabei sei die Ursache keineswegs eine geringere Spendenbereitschaft. „Zwei Drittel der Menschen sind bereit, dieses Geschenk nach ihrem Tod zu machen.“ Wesentlicher Teil des Problems sei die unzureichende Beteiligung mancher Krankenhäuser. „Zahlreiche Studien zeigen, dass vor allem kleinere Krankenhäuser potentielle Organspender gar nicht melden“, so der SPD-Politiker. Hier müsse dringend gehandelt werden. „Wer dazu bereit ist, nach seinem Tod ein Organ zu spenden, verdient Respekt. Dazu gehört auch, alles zu tun, damit dieses Geschenk angenommen werden kann“, betonte Spies. Auf Initiative der SPD müssten alle hessischen Krankenhäuser Rechenschaft darüber ablegen, wie sie sich der Aufgabe stellen. Aber auch die Landesregierung müsse an diesem Punkte endlich aktiv werden.