"Es ist mehr als bezeichnend, dass das Dementi nicht von Herrn Irmer selbst kommt, dass er es nicht für nötig hält, sich selbst klar und unmissverständlich gegen solche Äußerungen abzugrenzen. Vielmehr wird ein untergeordneter altgedienter Vertriebenenfunktionär vorgeschickt, der mit gewundenen Formulierungen die Verantwortung auf sich nehmen muss. Dass er Herrn Irmer so falsch verstanden haben soll, dass ein vollkommen falsches wörtliches Zitat dabei herausgekommen sein soll, ist schwer zu glauben.
In jedem Fall könne es bei diesen flauen Absetzbewegungen nicht bleiben, Irmer und die Spitze der hessischen CDU müssten ihre Position zur Religionsfreiheit von Muslimen auch deshalb klären, weil Irmer immerhin stellvertretender Vorsitzender der CDU-Landtagsfraktion und deren bildungspolitischer Sprecher unabhängig von der Korrektheit des ihm zugeschriebenen Zitats undementiert Thesen vertreten habe, die in klarem Widerspruch zur Haltung der Kultusministerin in Sachen islamischer Religionsunterricht stünden.
Die CDU wird hier langsam einmal zu einer klaren und unzweideutigen Haltung kommen müssen. Vorne Schalmeienklänge und hinten islamfeindliche Hardlinerparolen, das wird nicht gehen, forderte Merz erneut eine Stellungnahme der Partei- und Fraktionsführung.