Heike Habermann (SPD): Demographische Rendite muss im Bildungssystem bleiben – Rückgang der Schülerzahlen nicht zu Sparmaßnahmen nutzen

Aus dem Bericht werde deutlich, dass bis zum Jahr 2020 rund 140.000 Kinder weniger an den Grundschulen und weiterführenden Schulen Hessens unterrichtet würden. Gehe man kalkulatorisch von 4.500 Euro pro Kopf Kosten je Schüler aus, so errechne sich eine Summe von etwa 630 Millionen Euro, die pro Jahr zusätzlich zur Verfügung stünden. „Diese Mittel müssen aus Sicht der SPD ganz wesentlich in drei Bereiche investiert werden: Zum einen muss die frühe Bildung gestärkt werden – vor allem über eine deutlich verbesserte Betreuungsrelation und kleine Klassen, zum zweiten müssen flächendeckend Ganztagsschulen eingerichtet werden und zum dritten muss individuelle Förderung der Kinder in Kleingruppen zur Regel werden“, so Habermann. Nur so werde es möglich sein, das Bildungssystem in Hessen international konkurrenzfähig zu machen, um so Lebensperspektiven für die Kinder zu eröffnen. Einen besonderen Schwerpunkt hierbei sieht Habermann bei der Förderung von Kindern mit Migrationshintergrund.

„Wir können nicht mehr hinnehmen, dass beispielsweise 30 Prozent der türkischstämmigen Kinder die Schule ohne Abschluss verlassen. Hier müssen wir ganz konkret ansetzen und endlich den Sonntagsreden auch Taten folgen lassen“, so Habermann.