Gerhard Merz (SPD): Ist die medizinische Hochschule Mittelhessen bereits beschlossene Sache?

„Die spürbare beträchtliche Unruhe in Kreisen des Fachbereichs und der Universität ist verständlich, denn eine solche Fusion oder gar eine Herauslösung der beiden Fachbereiche und ihre Angliederung als Medizinische Hochschule an die privatwirtschaftlich betriebene Klinikums-AG müsste gravierende Folgen für Forschung und Lehre innerhalb der Fachbereiche und für die beiden Universitäten haben“, erklärte Merz.

„Ein Fachbereich oder gar eine medizinische Hochschule als Anhängsel der Klinikums-AG wäre sicher nicht in der Lage, die Freiheit und Unabhängigkeit von Forschung und Lehre in gleicher Weise wie bisher zu garantieren. Insbesondere die nichtklinische und klinische Grundlagenforschung und die Forschung in nicht so profitablen patientenbezogenen Disziplinen könnten leicht ins Hintertreffen geraten. Ohne Anlehnung an den starken Partner Universität geriete der Fachbereich bzw. die neue Hochschule in stärkere Abhängigkeit zum privatwirtschaftlichen Partner.

Gleichzeitig müsste die Universität Gießen auf eine tragende Säule verzichten und insbesondere ihr Profil im Bereich der interdisziplinären Life Sciences geriete in Gefahr“, fuhr der Gießener SPD-Politiker fort. „Beides würde ohne Frage zu einer Schwächung der Universität führen, ebenso der im Falle einer Fusion zu befürchtende Abbau von Ausbildungskapazitäten und Stellen. Wir fordern die Landesregierung und die Fachbereichs- und Kliniksleitung auf, hier schnell Klarheit zu schaffen“, forderte Merz abschließend.