Gerade unter der Bedingung knapper werdender Ressourcen müssen wir uns als Wissenschaftsstandort Hessen den globalen Herausforderungen stellen. Zwar gebe es einige Partnerschaftsprojekte zwischen einzelnen Hochschulen und dem Land und einigen Regionen, aber eine planmäßig angelegte Struktur sei in diesem Bereich nicht zu erkennen.
Besonders hob Siebel die Vietnamesisch-Deutsche Hochschule hervor, die ein wichtiger Mosaikstein im außenwissenschaftlichen Engagement des Landes sei. Allerdings müsse noch sichtbar gemacht werden, welchen Nutzen sowohl Hessen als auch das Land Vietnam an dieser Hochschule hätten.
Wir haben die einmalige Chance, aus dem drögen Wissenschaftsministerium in Hessen ein Ministerium für Forschung und Innovation zu machen. Dazu gehört es maßgeblich, die Außenwissenschaftspolitik mit größerem Gewicht und Strahlkraft zu versehen, sagte Siebel.
Die globale Krise sei insofern auch als eine Chance zu begreifen. Wissenschaftler seien Grenzgänger und dies nicht nur inhaltlich, sondern auch territorial. Schon für Willy Brandt seien Kultur und Bildung die dritte Säule der Außenpolitik gewesen. Im föderalen System der Bundesrepublik komme den Ländern und dem wirtschaftsstarken Land Hessen in dieser Hinsicht eine besondere Rolle zu.