Bereits das sozialdemokratische Aktionsprogramm Frauenpolitik für die 17. Legislaturperiode habe einen entsprechenden Schwerpunkt enthalten. Dort hatte es geheißen: Der Landesaktionsplan Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen soll mit der Fachlobby abgestimmt und verbessert werden: Dabei geht es nicht nur um die flächendeckende finanzielle Absicherung des bestehenden Hilfssystems von Frauenhäusern und Beratungsstellen für Frauen. Das hessische Hilfesystem soll zukünftig auch den Bedürfnissen älteren Frauen besser gerecht werden. Spezielle Unterstützungsangebote müssen für von Gewalt betroffene ältere Frauen im häuslichen Bereich für hilfs- und pflegebedürftige ältere und alte Frauen bereitstehen.
Um die Situation der durch Menschenhandel nach Hessen gelangten Frauen zu verbessern, müssten ihre selbstständigen Aufenthaltsrechte und die ihrer Kinder verbessert werden. Für eingewanderte Frauen mit Gewalterfahrung in ihrem häuslichen Kontext müsse der Landesaktionsplan einen Schwerpunkt setzen, der die Rechte auf körperliche Unversehrtheit und sexuelle Selbstbestimmungsrechte kulturenunabhängig durchsetze. Darüber hinaus solle das Hilfssystem, speziell für die Opfer von Stalking, verbessert werden. Auch die gewaltreduzierende Täterarbeit solle, zum Beispiel durch spezifische Beratungsangebote und Trainingskurse weiter ausgebaut werden. Pauly-Bender betonte, von diesem Programmbaustein für das Handeln der SPD-Fraktion in der 18. Legislaturperiode sei kein Punkt zurückzunehmen.
Allerdings lege die SPD-Frauenpolitik auf Beteiligungsorientierung der Akteurinnen auch in diesem Themenspektrum den größten Wert. Wie immer und überall gilt der Satz, dass die Politik zuhören können muss und im Dialog mit den Fachkräften und Betroffenen nach aller Erfahrung die besten gemeinsamen Wege gefunden werden können. Beispielsweise habe die Lobby der hessischen Frauen mit Behinderungen die Politik neuerlich damit konfrontiert, wie weit das hessische Hilfsangebot davon entfernt sei, für gewaltbetroffene Frauen mit Behinderungen Barrierefreiheit sicherzustellen – für Pauly-Bender ein Missstand, der im politischen Raum nicht länger Tabu sein dürfe.
Pauly-Bender schloss mit Blick auf den Anti-Gewalttag 2008 mit dem Appell: Häusliche Gewalt ist kein Kavaliersdelikt. Und halbherziges Eingreifen des Staates ist in keiner Weise hinnehmbar. Der Staat hat die Aufgabe aus der Verfassung, das Recht auf körperliche Unversehrtheit eines jeden Menschen mit allen ihm zur Verfügung gestellten Mitteln sicherzustellen!