Gerhard Merz (SPD):Lautenschlägers Kita-Entwurf durchgefallen

„Damit ist der Politik der Ministerin in Sachen Kinderbetreuung eine klare Abfuhr erteilt worden. Es sollte ihr schon zu denken geben, dass ihr Entwurf weder bei den Vertretern der Kommunen noch bei den freien Trägern Gnade gefunden hat und dass sogar die Vertreter von CDU und FDP in die Kritik einstimmten.“ Das sei deshalb konsequent, weil der Entwurf weit hinter den Stand der Debatte und vor allem weit hinter die Erwartungen von Eltern, Kita-Personal und Trägern zurückfalle. Dies gelte vor allem für die unbefriedigende Regelung zum Personalschlüssel, für die Beibehaltung des Status quo bei den Gruppengrößen und für die Nichtberücksichtigung der neuen pädagogischen Herausforderungen, z.B. im Gefolge des Ausbaus der Betreuung für die unter Dreijährigen und der Umsetzung des Bildungs- und Erziehungsplanes.

Eine zukunftsweisende Verordnung über Mindeststandards müsse sicherstellen, dass Kinder in den Einrichtungen optimal gefördert und nicht lediglich halbwegs anständig aufbewahrt würden. Deshalb sei eine verbindliche Regelung für die Verbesserung des Betreuungsschlüssels und für die Verkleinerung der Gruppen unerlässlich. Nur so könnten die Erzieherinnen und Erzieher zusätzliche Aufgaben übernehmen und nur so könnte die pädagogische Arbeit intensiviert werden. Klare, verbindliche Regeln seien auch unter dem Aspekt der Sicherung einheitlicher Lebensverhältnisse in ganz Hessen von Bedeutung, erklärte Merz, der selbst Mitglied des LJHA ist.

„Es darf nicht sein, dass Kinder in reichen Kommunen eine bessere Förderung bekommen als solche in ärmeren Gegenden Hessens. Deshalb muss das Land auch bei der Finanzierung einen substantiellen eigenen Beitrag leisten und in gemeinsamer Verantwortung mit den Kommunen und den freien Trägern die Erfüllung der Aufgaben garantieren.“